Darum gehts
- E-Autobesitzer sind meist Hausbesitzer und laden in der eigenen Garage
 - Mieter haben Schwierigkeiten beim Umstieg auf E-Autos wegen fehlender Ladeinfrastruktur
 - 70 Prozent der Stromerfahrer besitzen Wohneigentum, 48 Prozent haben eine Photovoltaikanlage
 
Wer ein E-Auto fährt, besitzt meistens ein Haus und lädt in der eigenen Garage. Für Mieter sind Stromer hingegen oft unattraktiv. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des Bundesamtes für Energie zum Ladeverhalten in der Schweiz.
Das wichtigste Ergebnis: 70 Prozent der Stromerfahrenden besitzen Wohneigentum. Der Grund dafür ist klar, denn mit der eigenen Ladestation erhöht sich der Vorteil eines E-Autos massiv. Man kann über Nacht laden und ist nicht dem Preisdschungel der Ladestationen-Anbieter ausgeliefert.
Fast die Hälfte hat Photovoltaik
Auch die weiteren Ergebnisse der Umfrage zeigen: Für wohlhabendere Menschen ist es leichter, auf E-Autos umzusteigen. So haben 48 Prozent der E-Autofahrenden eine eigene Photovoltaikanlage. Und fast drei Viertel sind über 45 Jahre alt.
Vier von fünf Stromerbesitzern nutzen die Ladestation am eigenen Wohnort. Mieterinnen und Mieter schauen dabei in die Röhre. Die Ladeinfrastruktur muss oftmals erst erstellt werden. Und manche Vermieter weigern sich gar, eine Ladestation zu installieren.
Laden, wenn es praktisch ist
In der Schweiz leben rund 60 Prozent der Bevölkerung zur Miete. Deshalb wäre eine Verbesserung der Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern ein grosser Schritt nach vorne für die Verbreitung der E-Mobilität.
Das zeigt auch folgendes Umfrageergebnis: Zu Hause laden zwei Drittel der befragten E-Autobesitzer spätestens, sobald der Akkustand unter 40 Prozent fällt. Unterwegs hingegen laden die meisten erst bei fast leerem Akku. Offensichtlich ist es der Mehrheit der Elektroautofahrenden wichtig, dann laden zu können, wenn es gerade praktisch ist.
Doch viele Mieter haben diese Auswahl nicht. Damit erklärt sich auch die anhaltende Ablehnung der E-Mobilität durch einen Teil der Bevölkerung.
Sinkende Preise als Chance
Der TCS sieht Behörden und Vermieter in der Pflicht, indem sie Ladepunkte installieren oder vorbereiten, schreibt der Touringclub in der Mitteilung zur Umfrage. Eine weitere Wachstumschance sieht der TCS in den immer günstiger werdenden Anschaffungspreisen von Elektroautos.
Weniger entscheidend für den Umstieg ist hingegen die Reichweite. Die meisten befragten Stromerfahrer haben verfügbare Reichweiten von 300 bis 500 Kilometern. Sie fahren damit im Schnitt zwischen 10’000 und 15’000 Kilometer pro Jahr.