Demokratische Bundesstaaten verbünden sich
Widerstand gegen Trumps Anti-Stromer-Kurs

Die Regierung in Washington stoppt jede Unterstützung für E-Autos. Demokratisch regierte Bundesstaaten wollen das nicht einfach so hinnehmen. Sie schliessen sich zusammen, um die Elektromobilität zu fördern.
Publiziert: 07:01 Uhr
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Aktualisiert: 07:56 Uhr
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Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom ist die treibende Kraft hinter dem E-Auto-Bündnis demokratischer Bundesstaaten.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • E-Auto-Bündnis demokratischer Bundesstaaten wächst trotz Trumps Widerstand
  • Kaliforniens Gouverneur kämpft für eigene Emissionsvorschriften
  • 13 demokratisch regierte Bundesstaaten fördern billige Stromer und Ausbau der Ladeinfrastruktur
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Gabriel KnupferRedaktor News

Donald Trump (79) ist kein Fan von E-Autos. Seit seiner Amtsübernahme hat der US-Präsident viele Massnahmen zur Förderung der Elektromobilität rückgängig gemacht. Doch gegen Trumps Abkehr vom Klimaschutz regt sich Widerstand. Immer mehr Bundesstaaten schliessen sich der Affordable Clean Cars Coalition (Koalition für erschwingliche saubere Autos) an.

Anfang September traten Hawaii und Wisconsin dem Bündnis bei. Damit arbeiten nun 13 demokratisch regierte US-Bundesstaaten zusammen, um Stromer zu fördern. «Alle Einwohner von Wisconsin verdienen es, die neuesten und umweltfreundlichsten Autos auf dem Markt fahren zu können», sagte Gouverneur Tony Evers (73) anlässlich des Beitritts zur Koalition, wie die Plattform Politico berichtet.

Demokraten gegen Republikaner

E-Autos sind in den USA ideologisch umstritten. Während die Republikaner und auch Präsident Trump traditionell der Erdölindustrie nahestehen, ist der Klimaschutz die Domäne der demokratischen Partei. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom (57) ist ein bekannter Trump-Gegner und treibende Kraft hinter dem E-Auto-Bündnis.

Im Juni blockierte Trump das geplante Verbrenner-Aus in Kalifornien. Wie die EU wollte der Bundesstaat ab 2035 den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren verbieten. Mehrere Bundesstaaten hatten sich dem Plan angeschlossen, bevor die Regierung dem Vorhaben ein Ende bereitete. Newsom und die anderen Mitglieder des Bündnisses wollen nun vor Gericht dafür kämpfen, dass sie erneut eigene Emissionsvorschriften erlassen dürfen.

Ladeinfrastruktur ausbauen

Der politische Spielraum der E-Auto-Koalition ist begrenzt, weil sowohl die Regierung als auch beide Kammern des Kongresses von den Republikanern kontrolliert werden. So enden am 30. September die Steuergutschriften, die Amerikaner bisher für den Kauf eines Stromers erhalten. Die 13 Bundesstaaten befürchten, dass mit dem Wegfall dieses Anreizes die Verkäufe von E-Autos einbrechen werden.

Die Mitglieder des Bündnisses haben sich deshalb verpflichtet, E-Autos erschwinglicher und damit zugänglicher zu machen. Wie das genau geschehen soll, ist aber offen. Zudem wollen die Bundesstaaten die Ladeinfrastruktur ausbauen.

Ikea unterstützt Bündnis

Private Unternehmen wie Ikea und Starbucks stellen sich hinter das E-Auto-Bündnis. Ikea sei stolz darauf, politische Lösungen für emissionsfreie Lieferungen zu unterstützen, sagte ein Firmensprecher zu Politico.

Und die Autohersteller? Sie treten mehrheitlich gegen Technologieverbote wie das Verbrenner-Aus ein und nehmen teilweise ihre Elektroziele zurück. Denn trotz Förderung sind nur acht Prozent der Neuwagen in den USA Stromer.

Die Firmen stecken aber trotzdem Milliarden in die Elektromobilität. Sie wollen bereit sein, falls sich der politische Wind wieder dreht. So investiert Ford fünf Milliarden Dollar, damit man ab 2027 einen viertürigen Elektro-Pick-up für rund 30'000 Dollar anbieten kann. Und Tesla will bereits Ende Jahr eine erschwinglichere Einstiegsversion des Models Y für rund 35'000 Dollar auf den Markt bringen.

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