Darum gehts
- Schweizer Sammlung von 42 Luxusautos wird in Zürich versteigert
- Seltene Rennwagen wie Ferrari 333 SP und Pagani Huayra R dabei
- Gesamtschätzwert der Auktion zwischen 53,25 und 61 Millionen Franken
Versteigerungen teurer und seltener Fahrzeuge sind nichts Aussergewöhnliches. Doch bei dem, was das Auktionshaus Sotheby’s am Samstag, 11. Oktober, im Dolder Grand Hotel in Zürich versteigert, kann getrost von wahren Autoschätzen gesprochen werden. Und bemerkenswert: Alle 42 Fahrzeuge im Wert von rund 60 Millionen Franken stammen aus ein und derselben Schweizer Sammlung.
Die «Tailored for Speed Collection» umfasst äusserst seltene Boliden – zum Beispiel rare Rennfahrzeuge mit besonderer Geschichte wie der in Zürich zur Versteigerung kommende Ferrari 333 SP von 1998. Es ist das 22. von insgesamt nur 40 gebauten Exemplaren und gewann mit den Piloten Emmanuel Collard (54) und Vincenzo Sospiri (58) 1999 zwei Rennen in der Sportwagen-WM. Dieser seltene Ferrari gehörte zudem bis 2021 Lawrence Stroll, dem Eigentümer des F1-Rennstalls Aston Martin, und ging dann an den Schweizer Sammler. Schätzpreis dieses Ferrari: zwischen 4,5 und 5 Millionen Franken.
Viele Rennfahrzeuge
Ein weiterer Bolide, der nur auf Rennstrecken gefahren werden darf, ist der Pagani Huayra R. Viele Runden scheint das zu versteigernde Auto jedoch noch nicht absolviert zu haben: Lediglich 470 Kilometer zeigt der Tachostand des 2022 produzierten und auf 30 Stück limitierten Supersportlers. Der hinter den Sitzen verbaute Sechsliter-V12-Saugmotor liefert 850 PS (625 kW) über ein sequenzielles Sechsganggetriebe an die Hinterräder. Und mit den ausgefeilten Aerodynamikteilen ist dieser Renner ein absoluter Hingucker. Schätzpreis: zwischen 2,6 und 2,8 Millionen Franken. Übrigens: Neben diesem Huayra R kommen auch noch ein Huayra Roadster BC und ein Utopia in Zürich unter den Hammer.
Ein weiteres spektakuläres Fahrzeug, das am Samstag in Zürich angeboten wird, verfügt zwar über eine Strassenzulassung, ist aber dennoch höchstens bedingt alltagstauglich. Der Ferrari Monza SP1 ist ein offener Einplätzer mit V12-Motor und 810 PS (596 kW) Leistung, der gemeinsam mit dem Schwestermodell Monza SP2 nur 500 Mal gebaut wurde. Der im Dolder angebotene SP1 wurde im speziellen Personalisierungsprogramm «Tailor made» konfiguriert und auf Wunsch der Besitzerin im einzigartigen Farbton Rosso Deborah gefertigt. Schätzpreis für den nur 78 Kilometer bewegten Monoposto: zwischen 1,8 und 2,0 Millionen Franken.
Über 30 Ferrari
Der Monza SP1 ist lediglich einer von total 32 angebotenen Ferrari aus der exklusiven Schweizer Sammlung. Dazu kommen noch drei weitere, nur für die Rennstrecke zugelassene Ferrari-Boliden. Der teuerste: Ein FXX-K Evo, der geschätzt zwischen vier und 4,5 Millionen Franken wert sein dürfte. Er basiert auf dem Hypercar LaFerrari (von dem übrigens auch zwei versteigert werden) und wurde nur rund 60 Mal gebaut. Im Gegensatz zu den anderen, fast neuwertigen Fahrzeugen dieser Sammlung, hat der neunjährige Ferrari schon über 5000 Kilometer auf Rennstrecken gesammelt.
Die 15 teuersten Autos der Auktion
Fahrzeug | Schätzpreis |
Ferrari 333 SP | 4,5 bis 5,0 Mio. Franken |
Ferrari FXX-K Evo | 4,0 bis 4,5 Mio. Franken |
Ferrari LaFerrari Aperta | 3,8 bis 4,2 Mio. Franken |
Ferrari Daytona SP3 | 3,7 bis 4,2 Mio. Franken |
Ferrari FXX Evo | 3,2 bis 3,7 Mio. Franken |
Pagani Huayra Roadster BC | 3,2 bis 3,5 Mio. Franken |
Bugatti Chiron Super Sport | 3,0 bis 3,5 Mio. Franken |
Ferrari LaFerrari | 2,8 bis 3,0 Mio. Franken |
Pagani Huayra R | 2,6 bis 2,8 Mio. Franken |
Pagani Utopia | 2,4 bis 2,8 Mio. Franken |
Ferrari 599XX Evo | 2,3 bis 2,8 Mio. Franken |
Ferrari F40 | 2,2 bis 2,4 Mio. Franken |
Ferrari Monza SP1 | 1,8 bis 2,0 Mio. Franken |
Lamorghini Siàn FKP 37 | 1,7 bis 2,0 Mio. Franken |
Ferrari 812 Competizione A | 1,5 bis 1,8 Mio. Franken |
Natürlich darf an dieser Auktion auch ein Bugatti nicht fehlen. Konkret wird am Samstag einer von 80 produzierten Chiron Super Sport mit nur etwa 500 Kilometern auf dem Tacho angeboten. Der Super Sport feiert das Ende der Produktion des Chiron und wird von einem 1600 PS (1177 kW) starken Achtliter-W16-Quadturbomotor angetrieben und ist deshalb über 440 km/h schnell. Schätzpreis: zwischen 3,0 und 3,5 Millionen Franken.
Nun fragst du dich bestimmt, wem all diese exklusiven Boliden gehören? Auch dieses Geheimnis können wir hier lüften. Die Sammlung gehört Deborah Mayer (48), der Mitgründerin des Frauenrennstalls Iron Dames und Präsidentin der FIA-Kommission Frauen im Motorsport. Warum sie ihre Autos versteigert, ist uns allerdings nicht bekannt. Erwartet wird ein Erlös aus der Auktion von rund 60 Millionen Franken.