Darum gehts
- Mauritius: Faszinierende Insel mit sozialer Harmonie und landschaftlicher Schönheit
- Mini Moke als einzigartiges Mietfahrzeug für abenteuerliche Inselerkundungen
- 17 Kilometer lange Strecke durch den Black-River-Gorges-Nationalpark für pure Fahrfreude
Mauritius ist ein faszinierendes Land. Die Insel gehört zu Afrika und doch nicht. Vieles scheint hier so zu funktionieren, wie man es sich für den ganzen Kontinent wünschen würde. Die Bevölkerung setzt sich aus drei Volksgruppen mit indischer, afrikanischer oder europäischer Abstammung zusammen, dementsprechend müssen drei ähnlich grosse Religionen miteinander auskommen: Hindus, Christen, Muslims. Keine einfachen Voraussetzungen – trotzdem herrscht weitgehend sozialer und ethnischer Friede. Beim Wohlstand und beim Index für menschliche Entwicklung liegt Mauritius meilenweit vor den Staaten des afrikanischen Festlandes. Dazu kommen die reiche kulturelle Vielfalt und die landschaftliche Schönheit, die die Insel als Reiseziel so attraktiv machen.
Mauritius ist also eine Insel der Gegensätze. Einerseits fühlt sich das Land rund um das Technologiezentrum Cybercity, in den Einkaufszentren und in den komfortablen Hotelresorts mit den traumhaften Stränden sowieso, fast westlich an. Abseits davon kommt aber die afrikanische Komponente ins Spiel, wo der verwöhnte Europäer den ganz normalen Alltag als haarsträubendes Chaos wahrnimmt. Es sagt auch einiges über das Land und seinen historischen Background aus, dass Französisch gesprochen, aber britisch gefahren wird, also links – in den Ballungszentren auf heillos überfüllten Strassen, mit einer südlichen Nonchalance den Verkehrsregeln gegenüber.
Einzigartiger Mietwagen
Jeder Ausflug ist ein kleines Abenteuer. Und wenn schon Abenteuer, dann bitte richtig. Zum Beispiel mit einem Mini Moke, der sich auf Mauritius (ebenso wie auf den Seychellen) tageweise mieten lässt – sogar zu moderaten Preisen, die kaum über jenen eines normalen Mietwagens liegen.
Der Moke sollte mal ein Militärfahrzeug auf Basis des legendären Mini werden. Daraus wurde nichts, er machte stattdessen Karriere als schickes Strandauto – ähnlich wie der Citroën Méhari oder der Fiat Jolly. Der Moke bietet puren Minimalismus: vier Räder, vier Sitze, ein Motor, ein Lenkrad. Viel mehr ist da nicht. Airbags? Nein. ABS, ESP? Lächerlich. Knautschzone? Höchstens die eigenen Kniescheiben. Natürlich gibts auch keinen Kofferraum, nicht einmal eine abschliessbare Box für die wichtigsten Habseligkeiten.
In seiner Bedienung erinnert der Moke etwas an eine Puppenstube. Winziges Lenkrad, kleine Hebelchen und Pedälchen, putzige Armaturen. Es gibt zwar ein Stoffdach, das ist aber im Aufbau komplizierter als jedes Familienzelt. Bevor man das fummelige Ding montiert hat, ist die Regenfront meist schon vorbei. Besser, man sucht sich einen Unterstand, lässt das Wasser durch die Löcher in der Bodenplatte ablaufen und wischt die knetgummiartigen Sitze mit dem Hotelhandtuch trocken. Fazit: Weniger Auto geht kaum, wenn man nicht selber treten will.
Mauritius hautnah erleben
Ein furchtbares Vehikel also? Keineswegs! Eher das perfekte Gefährt für die Erkundung dieser fantastischen Insel. Moke-Fahren ist in seiner Ursprünglichkeit einfach nur grossartig, wenn einem das Elektrofahren nicht schon völlig die automobilen Sinne und Freuden verödet hat. Man fährt achtsam wie auf dem Töff, denkt für andere mit, verzichtet lieber freiwillig auf den Vortritt, als später im Spital recht zu behalten. Das Minimotörchen gibt sich redlich Mühe, 50 PS treffen auf nur 600 Kilo Leergewicht. Fleissig geschaltet, kommt richtig Freude auf. Wir erinnern uns an das legendäre Mini-Fahrwerk, das Siege über weitaus leistungsstärkere Gegner bei der Rallye Monte Carlo errungen hat.
Also suchen wir uns eine Monte-Sonderprüfung – und die gibt es tatsächlich auf Mauritius, nur eben bei 30 Grad Hitze und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit durch einen subtropischen Wald. Die Strecke führt vom Aussichtspunkt Baie du Cap über die Camarel-Wasserfälle zu den Stränden der Westküste. 17 Kilometer pure Fahrfreude durch die Vulkanberge des Black-River-Gorges-Nationalparks.
Empfehlenswert ist aber auch eine Fahrt zum Ganga Talao, dem heiligen See der Hindus. Die Pilgerstätte ist umgeben von Teeplantagen. Aber auch Abstecher auf idyllischen Sandstrassen in die weitläufigen Zuckerrohrfelder haben ihren Reiz. Man nimmt die Umgebung in diesem maximal offenen Auto einfach anders war, gleitet wie auf einer Gartenbank durch die Landschaft. Und man wird auch von der einheimischen Bevölkerung anders wahrgenommen. Die Neugierde an diesem seltsamen Vehikel ist gross, neue Bekanntschaften sind bei nahezu jedem Stopp garantiert. Fun-Faktor, perfekte Entschleunigung und ein ursprüngliches Erlebnis – all das macht schliesslich eine gelungene Ferienreise aus, oder?