Darum gehts
- Formel-2-Rennwagen auf tschechischer Autobahn gesichtet, Phantom-Fahrer erneut auf der Flucht
- Maskierter Täter fährt ohne Zulassung, Versicherung und Vignette auf Autobahn D4
- Rennbolide mit 600 PS Ferrari-Motor erreicht Geschwindigkeiten von über 300 km/h
Das Phantom der tschechischen Autobahn hat wieder zugeschlagen! Bereits 2019 und 2022 wurde der Ferrari-rote Rennbolide im Look eines F1-Renners auf tschechischen Strassen gesichtet. Nun sind erneut Fotos und Videos in den sozialen Medien aufgetaucht. Bei der Spritztour über die Autobahn D4 südwestlich von Prag soll es sich um einen extra inszenierten Stunt handeln. Und schon wieder spielt der maskierte Täter mit der Polizei Katz und Maus. Bereits bei den früheren Aktionen konnten die tschechischen Behörden keinen Täter ausfindig machen.
Wiederholungstäter mit vorbereitetem Auftritt
Laut Polizei soll der Rennbolide weder über eine Strassenzulassung noch über eine gültige Versicherung oder eine Autobahnvignette verfügen. Um den Fahrzeughalter dingfest zu machen, wurden die in den Videos erkennbaren Kennzeichen der Begleitfahrzeuge geprüft, die die Aktion auf Foto und Video festhielten. Das Filmmaterial wurde auf dem Youtube-Kanal «TrackZone» hochgeladen. Der Fahrer ist aufgrund des Helms nicht erkennbar.
Beim Rennwagen selbst handelt es sich nicht um einen Formel-1-Boliden, wie man zuerst denken könnte, sondern um ein Rennauto von Dallara aus der Rennsportserie GP2 (heute Formel 2). Doch auch der hat es faustdick unter dem Rennchassis: Der 4,0-Liter-V8-Ferrari-Motor leistet mehr als 600 PS und erlaubt Geschwindigkeiten von über 300 km/h. Sound und Leistung sind im Video eindrucksvoll zu hören und sehen.
Was sind die Konsequenzen?
Wenn man alle strafbaren Handlungen addiert, müsste der maskierte Täter über 80'000 tschechische Kronen, ungefähr 3000 Franken, Busse zahlen. Allein das Fahren ohne Versicherung macht mehr als die Hälfte aus und kann zur Beschlagnahmung des Fahrzeugs führen. Ausserdem dürfte dem Fahrer beim Nachweis eines illegalen Strassenrennens eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren drohen. Ansonsten dürfte dem Täter «nur» ein mehrjähriges Fahrverbot drohen. Doch dafür müssten die Behörden das Formel-2-Phantom auch erst einmal schnappen.