«Wer schiesst schon auf sein eigenes Volk?»
Kanzler Scholz kritisiert Iran scharf

Deutschlands Kanzler Olaf Scholz hat die iranische Regierung für das Vorgehen gegen Demonstranten scharf kritisiert.
Publiziert: 15.12.2022 um 11:24 Uhr
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Aktualisiert: 15.12.2022 um 13:02 Uhr
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat das iranische Regime wegen seines Umgangs mit Demonstrierenden kritisiert. Foto: Virginia Mayo/AP/dpa
Foto: Virginia Mayo

«Wer schiesst schon auf sein eigenes Volk? Die iranische Regierung tut das, und deshalb werden wir dort auch weiter sehr klar uns zu positionieren», sagte er am Donnerstag am Rande des EU-Gipfels in Brüssel. «Das, was die iranische Regierung macht, ist unakzeptabel, ist nicht vertretbar.»

475 Menschen bei Protesten getötet

Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden bisher mindestens 18'000 Teilnehmer der seit bald drei Monaten anhaltenden systemkritischen Demonstrationen festgenommen, mehr als 475 Demonstranten sollen bei den Protesten getötet worden sein. Im November wurden Demonstranten erstmals auch zum Tode verurteilt. Am Montag wurde der zweite Demonstrant hingerichtet, was im In- und Ausland für Entsetzen und Empörung sorgte. Mindestens 23 weiteren Demonstranten droht Medienberichten zufolge die Vollstreckung der Todesstrafe.

Auslöser der derzeitigen Proteste im Land war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie starb am 16. September im Polizeigewahrsam, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen Verstosses gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Zehntausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem.

(SDA)

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