Eine Kita sollte ein Ort sein, an dem sich Kinder besonders wohlfühlen. Dort sollen Kinder in geschützter Umgebung lernen, wie man mit anderen spielt und sich gegenseitigen Respekt entgegenbringt. In einer deutschen Kita in einem Stadtteil von Köln ist genau das Gegenteil der Fall: Statt eines freundlichen Umgangs herrscht ein Klima der Angst.
Weil eine Problemfamilie das Personal der Einrichtung mehrere Monate lang terrorisiert hat, meldeten sich die Mitarbeitenden Ende Februar alle krank. Das berichtete zunächst der «Kölner Stadtanzeiger». Die Familie soll die Leute bespuckt, beleidigt oder ihnen sogar gedroht haben.
Eltern waren irritiert
Jetzt hat die Stadt Köln die Reissleine gezogen: Ein Sicherheitsdienst wurde aufgeboten, der den Einlass in die Kita regelt. Die betroffene Familie hat mittlerweile Hausverbot in der Einrichtung.
Eine Mutter kreidete gegenüber dem «Kölner Stadtanzeiger» die fehlende Kommunikation seitens der Stadt an. Sie erzählte der Zeitung, dass die Kita Ende Februar plötzlich geschlossen gewesen sei. «Niemand war da, es gab keine Information für uns Eltern.» Sie habe schliesslich über das Jugendamt von der kollektiven Krankmeldung erfahren. Für die Folgewoche sei die Präsenz des Sicherheitsdienstes angekündigt worden. Die Mutter war darüber sehr irritiert, wie sie weiter ausführt. Erst von der Belegschaft habe sie von der Problemfamilie gehört.
«Solche Einrichtungen müssen doch besser geschützt werden»
Einige Eltern hätten schon vorher davon Wind bekommen, dass es in der Kita immer wieder zu Eskalationen gekommen war, heisst es in dem Bericht. Sie haben deshalb schon früher einen Sicherheitsdienst verlangt. Obwohl die Mutter erst später von den Geschehnissen erfuhr, kann sie kaum glauben, dass nicht früher schon eingegriffen wurde. «Einrichtungen wie Kindergärten und die dort arbeitenden Menschen müssen doch besser geschützt werden», empört sie sich.
Die Ermittlungen zu mehreren Strafanzeigen unter anderem wegen Bedrohung dauern laut dem Bericht noch an. In der Kita «Von Sparr-Strasse» werden 85 Kinder betreut. (ene)