Von Partner erdrosselt – schwedische Polizei ermittelt
Musste Saga (†20) wegen ihrer hellen Haut sterben?

In Örebro wurde eine schwangere Frau tot in ihrem Bett aufgefunden. Mutmasslicher Täter ist der Partner der Frau. Wie die Staatsanwaltschaft vermutet, weil seine somalische Mutter gegen die Beziehung zu einer weissen Frau gewesen ist.
Publiziert: 12.04.2024 um 18:29 Uhr
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Mohammedin I. soll seine Freundin Saga E. mit einem Stromkabel der Nachttischlampe erdrosselt haben.
Foto: Tiktok / @Julia Elneborg
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Fabienne MaagRedaktorin News

Der nächste schockierende Mord in Schweden: Mohamedin I.* (heute 22) muss sich seit Mittwoch vor dem Amtsgericht in Örebro verantworten. Er soll seine Freundin Saga E.* (†20), im siebten Monat schwanger, 2023 mit einem Stromkabel der Nachttischlampe erdrosselt haben, wie «Bild» berichtet.

Der junge Mann soll in einer Zwickmühle gesteckt haben. Auf der einen Seite seine grosse Liebe, mit der er eine Familie hatte gründen wollen. Auf der anderen Seite seine somalische Familie, die voreheliche Beziehungen vollends ablehnte. Vor allem mit «Nagaha Cadaanka», also mit weissen Frauen, wie «Bild» schreibt.

Erschreckender Suchverlauf enthüllt

Die Mutter des Beschuldigten soll diesen Begriff mehrere Male in ihrem Chat-Verlauf verwendet haben und ihrem Sohn gedroht haben, ihn von der Familie auszuschliessen, sollte er sich mit weissen Frauen treffen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als ein Doppelleben zu führen. Bis seine Freundin schwanger wurde. Daraufhin drängte er sie laut «Bild» zu einer Abtreibung. Doch sie wollte nicht und bot ihm sogar an, das Kind allein grosszuziehen.

Doch er wollte seine Freundin nicht verlassen. Stattdessen suchte er nach anderen Wegen, dem Dilemma zu entkommen, wie der Suchverlauf seines Handys zeigt. «Kann ein ungeborenes Kind durch Tritte sterben?» oder «Stirbt ein Embryo durch Gewalt?» waren nur ein paar der Suchbegriffe.

«Das Baby spricht mit mir!»

Am 28. April nahm er schliesslich all seinen Mut zusammen und wollte seiner Familie die Nachricht von seiner baldigen Vaterschaft überbringen. Seine Freundin redete ihm per Chat noch gut zu: «Liebling, sie werden dich lieben, egal, was du tust. Du bist doch ihr Sohn.» Nachdem er auch auf ihre zweite Nachricht nicht geantwortet hatte, meldete sie sich nach Mitternacht noch einmal. Laut «Bild» soll ihre letzte SMS an ihn gewesen sein: «Das Baby spricht mit mir!»

Wie die Staatsanwaltschaft plädiert, soll der Mann wenige Minuten später beim Opfer aufgetaucht sein und sie mit dem Stromkabel der Nachttischlampe erdrosselt haben. Vermutlich, um seine Ehre wieder herzustellen, wie die Staatsanwaltschaft weiter begründet. Ob die Mutter ihren Sohn zur Tat angestiftet hat, ist noch nicht klar. Der Beschuldigte weist jegliche Vorwürfe von sich. «Ich habe sie geliebt. Ich hätte das nie getan.» Die Prozessdauer soll zwei Monate betragen. 

Es ist der zweite schockierende Mord in Schweden. Nur ein Tag zuvor wurde in einem Vorort von Stockholm ein Mann (†39) vor den Augen seines Sohnes erschossen. Dies, nachdem er sich einer Jugendbande in den Weg gestellt hatte, die in der Umgebung Drogen verkaufen wollte. Daraufhin wurde ihm mit einer Pistole in den Kopf geschossen. Es gab noch keine Festnahmen im Zusammenhang mit der Bluttat.

* Namen bekannt 

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