Von Ibiza nach Brüssel
Skandal-Ösi Strache arbeitet an Comeback

Von Ibiza nach Brüssel: Nach dem entlarvenden Ibiza-Video arbeitet der gestürzte Ösi-Vizekanzler Strache auf Hochtouren an seinem Comeback. Strache hat «Spiegel» und «Süddeutsche» angezeigt und darf für seine FPÖ nach Brüssel.
Publiziert: 05.06.2019 um 08:11 Uhr
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Aktualisiert: 05.06.2019 um 13:20 Uhr
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Der gestürzte österreichische Vizekanzler Heinz-Christian Strache (49) arbeitet unter Hochdruck an der Rückkehr in die Politik. Die FPÖ wirft ihn nicht aus der Partei...
Foto: Getty Images

Ösi-Skandalpolitiker Heinz-Christian Strache (49) lässt sich von seinen Ibiza-Verfehlungen nicht einschüchtern. Er will zurück auf die politische Bühne, nachdem klar ist, dass er definitiv nicht aus seiner Partei FPÖ ausgeschlossen wird.

Strache will sich juristisch reinwaschen und dann neu durchstarten. Seine Fans hat er. Und die Tür zum EU-Parlament steht offen für ihn - unter einer Bedingung: Die «Umstände rund um das Ibiza-Video gehören vollständig aufgeklärt», hiess es am Dienstagabend aus der FPÖ-Parteispitze. Und genau daran arbeitet Strache: Er geht gegen die am Video beteiligten Personen vor.

Strache sieht sich «direktdemokratisch legitimiert»

Straches Anwalt habe «Strafanzeige gegen alle Personen gestellt, die für die Herstellung, Verbreitung und Veröffentlichung des sogenannten Ibiza-Videos mitwirkend verantwortlich sind», teilte die Staatsanwaltschaft München mit.

Auch die Hamburger Staatsanwaltschaft erhielt Post von Strache-Anwalt. Der «Spiegel» und die «Süddeutsche Zeitung», die zuerst über das Video berichteten, haben ihren Sitz in Hamburg beziehungsweise München.

Auf Facebook verwies Strache auf seine «direktdemokratische» Legitimation. «Ich bin und bleibe mit Leidenschaft ein Vollblut-Politiker». Dabei gehe es nicht um ihn, «sondern darum, was für die Partei und dieses Land das Beste ist.»

Der ehemalige FPÖ-Chef will vorerst auf sämtliche Partei-Ämter verzichten - wenn er mit einem EU-Mandat nach Brüssel geht.

Wer steckt denn nun hinter dem Ibiza-Video?

Es spriessen weiterhin zahllose Spekulationen ins Land, wer die Urheber hinter dem Skandalvideo sind. Vieles deutet darauf hin, dass vor der Übergabe des Videos an die deutschen Zeitungen tatsächlich die Aktivistengruppe «Zentrum für Politische Schönheit» letzter Mittler war und über einen Sponsor Geld dafür bezahlte, weil die Medien kein Geld zahlen wollten.

Offen bleibt, wer und warum das Video so lange versteckte, und wie und warum es entstanden ist. Es gibt Hinweise auf einen Salzburger Sicherheitsexperten, einen Wiener Anwalt und einen Münchner Detektiv. Sie könnten das Video auf Wunsch eines «Kunden» produziert und die Anbahnung sowie Akquise der Lockvögel vorgenommen haben.

Das österreichische Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung hat eine Beteiligung ebenso wie das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz ausgeschlossen.

Es gibt aber auch zahlreiche Spekulationen über Verbindungen nach Russland. Dafür sprechen einige Indizien. (kes)

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