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Nach Angriff beim Golfclub in Florida
Machen die Attentäter Trump zum Präsidenten?

Beim ersten Angriff auf Donald Trump (78) entstand ein ikonisches Bild des kämpferischen Politikers. Auf seine Beliebtheit hatten die Schüsse jedoch nur kurzfristige Auswirkungen. Nun wird der Wahlkampf erneut von einem Attentatsversuch erschüttert.
Publiziert: 16.09.2024 um 14:31 Uhr
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Aktualisiert: 16.09.2024 um 16:05 Uhr

Auf einen Blick

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Nach einem Attentatsversuch vom Sonntag auf dem Golfplatz des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump (78) in West Palm Beach, Florida, arbeiten Mitarbeiter des FBI am Tatort.
Foto: AFP
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Daniel JungRedaktor News

Schon zum zweiten Mal wurde Donald Trump (78) in diesem Wahlkampf zum Ziel eines Attentäters. Am Sonntagnachmittag, kurz nach 13.30 Uhr (Ortszeit), berichtete sein Wahlkampfteam von Schüssen «in der Nähe» des Ex-Präsidenten. Der Angreifer soll rund 400 Meter von Trump entfernt mit einem Kalaschnikow-Sturmgewehr (AK-47) bewaffnet gewesen sein. Er wollte Trump beim Golfspielen in West Palm Beach, Florida, attackieren. Der Republikaner blieb beim Vorfall unverletzt.

Bereits vor zwei Monaten, am 13. Juli, war Trump ins Visier eines Attentäters geraten. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania, wurde auf Trump geschossen. Damals wurde er am oberen rechten Ohr getroffen. Ein Zuschauer wurde getötet, zwei weitere schwer verletzt.

Nur sieben Wochen vor dem Wahltag stellt sich die Frage, wie die Wählerinnen und Wähler auf den erneuten Angriff auf Trumps Leben reagieren werden – Blick ordnet ein.

Ein Bild für die Geschichtsbücher

Beim Angriff in Butler entstand ein ikonisches Bild vom blutverschmierten Trump, der seine Faust in die Luft reckt. Fernsehkameras hielten fest, wie er die Worte «Kämpfen! Kämpfen! Kämpfen!» rief, bevor Secret-Service-Agenten ihn von der Bühne eskortierten. Trump erschien als lebender Märtyrer, als starker Kämpfer – besonders im Gegensatz zu seinem damaligen Gegenkandidaten, dem kränkelnden Joe Biden (81).

Trumps Reaktion stärkte seine Unterstützung innerhalb der republikanischen Partei. Der Angriff führte zu Sympathie-Bekundungen in den sozialen Medien. Während sich in einer Umfrage des «Wall Street Journal» vor dem Attentatsversuch nur 70 Prozent der Trump-Anhänger von seiner Kandidatur «begeistert» zeigten, stieg dieser Wert bis zum 25. Juli auf 85 Prozent. Auch ausserhalb seiner Kernbasis verbesserte sich das Ansehen kurzfristig. Es sah danach aus, als hätten die Schüsse auf Trump seinen Wahlsieg zementiert.

Harris rückt in den Mittelpunkt

Aber nur acht Tage nach dem Attentat verlagerte sich die öffentliche Aufmerksamkeit schnell weg von Trump. Zuerst stand der Rückzug von Präsident Biden im Zentrum, dann der Start der Kampagne von Kamala Harris (59).

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Harris übernahm bald die Führung in den Umfragen, während über das Attentat kaum noch gesprochen wurde. In der TV-Debatte vom 10. September war es gar kein Thema mehr.

Trumps Wahlkampf-Team ist sich dennoch bewusst, dass der erneute Angriff ein wichtiger Moment im Wahlkampf darstellen könnte. «Ich bin sicher und wohlauf!» wird Trump in einem Schreiben zitiert, das kurz nach dem Vorfall verschickt wurde. «Nichts wird mich aufhalten. Ich werde NIEMALS AUFGEBEN!»

Keine Bilder, keine Wirkung

Die Situation ist jedoch anders als vor zwei Monaten: Einerseits entstanden beim Angriff im Golfclub keine starken Bilder von Trump – und Bilder sind im modernen Multi-Media-Wahlkampf oft entscheidend.

Andererseits stand der willensstarke Trump beim ersten Attentatsversuch noch dem älteren Joe Biden gegenüber. Dieser Kontrast ist nun kleiner, wo Trump mit der deutlich jüngeren Kamala Harris konkurriert.

Und obwohl es zynisch wirken mag: Für jede Art der Neuigkeit gibt es einen Abnutzungseffekt. So dürfte ein zweites Attentat, bei dem weniger unmittelbare Gefahr für Trump ausging, einen geringeren Effekt auf die wenigen noch unentschlossenen US-Wähler haben. Wohl ist eine erneute Mobilisierung der Trump-Basis zu erwarten, grosse Ausschläge bei den Umfragen in den wichtigen Swing States dürften sich aber kaum ergeben.

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