Findet die Debatte zwischen Harris und Trump überhaupt statt?
Grosses Zittern vor dem grossen TV-Duell

Es bleibt spannend: Noch immer könnte die geplante TV-Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump ins Wasser fallen. Denn die beiden können sich bei fundamentalen Dingen nicht einig werden. Aber wem nutzt diese Debatte überhaupt?
Publiziert: 04.09.2024 um 17:11 Uhr
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Aktualisiert: 05.09.2024 um 09:04 Uhr
In einer Woche sollte es so weit sein: Der Republikaner Donald Trump und die Demokratin Kamala Harris treffen im TV aufeinander.
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Chiara SchlenzAusland-Redaktorin

In knapp einer Woche soll es so weit sein: Die Demokratin Kamala Harris (59) und der Republikaner Donald Trump (78) treffen in der ersten TV-Debatte vor den Präsidentschaftswahlen aufeinander. Das Duell wird mit Spannung erwartet. Doch in Stein gemeisselt ist noch gar nichts – und das Zusammentreffen könnte sogar ins Wasser fallen.

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Findet die TV-Debatte überhaupt statt?

Doofe Frage – steht ja im TV-Programm des US-Senders «ABC»: Dienstag, 10. September 2024, 21 Uhr Ortszeit. Aber Moment! So sicher, dass die Debatte wie geplant stattfindet, ist es gar nicht.

Anfang August kündigten Harris und Trump an, sich am 10. September bei «ABC» verbal duellieren zu wollen. Wenige Tage später mache Trump einen Rückzieher – und bot Harris stattdessen eine Debatte beim konservativen Sender «Fox News» an. Harris lehnte ab. Also akzeptierte Trump kurz darauf das Angebot von «ABC» zum zweiten Mal.

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Die Demokratin Kamala Harris (59) und der Republikaner Donald Trump (78) treffen sich zu ihrer ersten TV-Debatte vor den Präsidentschaftswahlen.

Ende gut, alles gut? Denkste! Ende August wollte Trump erneut absagen. Der Grund: Die beiden politischen Lager konnten sich bis dato nicht auf die Grundregeln der Debatte einigen. Trump wollte, dass die Mikrofone stummgeschaltet sind, ausser eine Person spricht. Das Harris-Team wehrt sich gegen diesen Vorschlag. Was also genau am 10. September bei «ABC» passieren wird – das weiss niemand so genau.

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Harris oder Trump – wer meistert die Challenge besser?

Trump behauptet: Trump, natürlich. Laut seiner Pressesprecherin ist er «einer der besten Debattierer in der Geschichte der USA». Trump sei sogar so gut, dass er keine traditionelle Vorbereitung auf die Debatte bräuchte. Tatsächlich kann Trump vor allem etwas gut: Sehr viel reden – und seine Gegner zur Weissglut treiben. Im Wahlkampf 2020 fragte ein entnervter Joe Biden (81): «Kannst du einfach mal die Klappe halten?» Übrigens: Falls Trump tatsächlich in Philadelphia auftaucht, wird es seine siebte Präsidentschaftsdebatte sein. Für den Ex-Präsidenten also simple Routine.

Harris gibt sich etwas demütiger: Laut ihrem Team bereitet sie sich zwischen Parteitag, Wahlkampf in den «Swing States» und ihrem ersten offiziellen Interview als Präsidentschaftskandidatin seriös auf die Debatte vor. Das hat sie auch bitter nötig – in der Vergangenheit stand sie bei spontanen Interviews und Debatten nicht sehr gut da. Zudem ist es erst ihr zweiter Auftritt vor den Medien als offizielle Kandidatin. Harris' Stärke wird laut ihrem Team darin liegen, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht von Trump aus der Fassung bringen zu lassen.

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Wie wichtig sind die Debatten für den Wahlkampf?

Schlechte TV-Debatten können präsidiale Karriere beenden. Das hat die Debatte Ende Juni zwischen Biden und Trump gezeigt. Der amtierende US-Präsident machte bei der Debatte bei «CNN» eine derart schlechte Figur, dass er wenig später seinen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen bekanntgab.

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Gute TV-Debatten können nicht viel. Allgemein zeigt eine Studie der US-Universität Michigan, dass die Debatten wenig Einfluss auf das Wahlverhalten haben. Denn die Leute, die sich die Debatten überhaupt anschauen, sind in der Regel bereits sehr politisch engagiert und haben ihre Meinung schon lange vor der Debatte gebildet.

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Was sagen die Wettbüros?

Beim beliebten Online-Wettbüro «BetOnline» wird Trump mit 170 Stimmen als Sieger der Debatte gehandelt. Bei der Plattform «Polymarket» – die in den USA übrigens gar nicht zugänglich ist – sieht das ganze etwas anders aus: Hier sagen 55 Prozent der Nutzer, dass Harris eher von der Debatte profitieren wird als Trump. Es steht also wie überall in diesem Wahlkampf: Alle Möglichkeiten sind offen.

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