Sechs Tage lang machte die Italienerin Alessia P.* (36) Ferien mit ihrem Partner. Und sechs Tage lang lag ihre 16 Monate alte Tochter Diana P.* allein in der Wohnung in Mailand (I).
Niemand passte auf das Mädchen auf. Gab ihr etwas zu essen oder zu trinken. Am Ende hörte ihr kleines Herz auf zu schlagen. Verhungert und verdurstet, wie «Corriere della Sera» berichtet.
Ihr Körper wurde am Mittwochmorgen von einer Nachbarin entdeckt. Das Baby lag in einem Feldbett, daneben eine Flasche mit Babynahrung und eine halbvolle Flasche Benzodiazepin, ein Schlaf- und Beruhigungsmittel. Die Schreie und das Weinen des kleinen Mädchens wollte angeblich niemand in der Strasse gehört haben.
Sie schüttete ihr Wasser ins Gesicht
Alessia P. soll ihre Tochter zuerst drei bis vier Tage alleine zu Hause gelassen haben, bevor sie zu ihrem Partner in die italienische Ortschaft Leffe reiste. Einer Bekannten erzählte die Mutter, das Kind sei bei ihrer Schwester am Meer.
Am Montag hielt sich das Paar dann sogar für ein paar Stunden in Mailand auf. Der Freund musste ein paar Besorgungen machen, aber Alessia P. schaute nicht nach ihrer Tochter.
Das tat sie erst am Mittwoch, um kurz nach 10 Uhr. Doch da war es bereits zu spät. Diana war tot. Anfangs soll die Italienerin nicht verstanden haben, dass ihre Tochter tot ist. Sie soll zunächst versucht haben, das Mädchen zu wecken. Schüttete ihr Wasser ins Gesicht. Nichts geschah. Erst dann verstand sie, dass Diana nie mehr aufwachen wird.
«Ich wusste, dass es so hätte kommen können»
Kurz darauf wurde Alessia P. wegen Verdacht der vorsätzlichen Tötung festgenommen. Im Verhör gegenüber den Ermittlern sagte die 36-Jährige, dass sie am vergangenen Donnerstag das kleine Mädchen zuerst «gewickelt» und «gesäubert», dann neben dem Bettchen eine Flasche mit Milch abgestellt und anschliessend die Wohnung verlassen habe.
Während der Vernehmung fügte sie jedoch hinzu, dass sie sich der schwerwiegenden Folgen ihres Verhaltens für das Kleinkind bewusst gewesen sei. «Ich wusste, dass es so hätte kommen können», wird sie zitiert.
Britin ging Party machen und liess Tochter zu Hause sterben
Ein ähnlicher Fall schockierte vor rund einem Jahr die englische Bevölkerung. Dabei ging es um den Fall von Verphy K.* (20), die für den Tod ihres 20 Monate alten Kindes verantwortlich ist. Fast eine Woche lang liess die Britin das Kleinkind alleine zu Hause – während sie selber auf mehreren Partys war.
Sechs Tage, 21 Stunden und 58 Minuten lang liess sie ihre Tochter alleine. Auch sie überlebte nicht. Wie aus der Polizeimeldung hervorging, hatte K. den Notruf gewählt, als sie von ihrem mehrtägigen Exzess-Ausflug aus London zurückgekehrt war und ihre regungslose Tochter in der Wohnung entdeckt hatte.
Doch für das Kind kam jede Hilfe zu spät. Schon bei der Ankunft im Spital erklärten es die Ärzte für tot. (chs)
* Namen bekannt