Vietnam wird seit einer Woche von Überschwemmungen heimgesucht. Auslöser sind schwere Unwetter mit immer neuen Regengüssen. Mittlerweile beklagt das Land rund 28 Tote, rund ein Dutzend Menschen werden noch vermisst. Ein Ende ist noch nicht absehbar. Im Gegenteil: Ein weiteres tropisches Tiefdruckgebiet wurde angekündigt, die Niederschläge nehmen ebenfalls nicht ab.
In den sozialen Medien wird immer wieder ein tragisches Bild gepostet: Ein Mann kniet in der Region Thuan Thien-Hue auf dem Boden und betet verzweifelt. Er hat soeben seine Frau (†35) und sein ungeborenes Kind verloren. Laut «7 News» sind die beiden gemeinsam auf dem Weg zu einem lokalen Spital, wo die 35-Jährige gebären sollte, als das Boot plötzlich kentert. Während sich der Mann in Sicherheit bringen kann, wird die Frau weggespült.
Erst am Nachmittag kann ihr Körper rund 100 Meter von der Unfallstelle entfernt geborgen werden: Die hochschwangere Mutter und ihr Kind sind beide tot.
Sorge um Arbeiter, Weltkulturerbe unter Wasser
Besonders betroffen von den Überflutungen sind die zentralen Landesregionen Vietnams. Zehntausende Menschen mussten sich in Sicherheit bringen, rund 100'000 Häuser wurden überflutet. 17 Arbeiter wurden in der Zentralprovinz Thua Thien-Hue wahrscheinlich von einem Erdrutsch überrascht und unter dem Schlamm begraben. Rettungskräfte sind mit einem Helikopter im Einsatz.
Laut «VN Express International» gleicht Hoi An, ein Unesco-Welterbe, einem riesigen See: Die Strassen sind einen halben Meter unter Wasser, der einstige Touristenhotspot ist nun ein Katastrophengebiet.
Nicht die erste Katastrophe
Bereits im Jahr 2017 suchte eine massive Überflutung Vietnam heim: Damals verloren fast 50 Menschen ihr Leben in den Fluten, rund 33 galten als vermisst. Damals wie heute sind schwere Unwetter die Ursache für die Überschwemmungen. (myi/SDA)