«Können wir Menschen Desinfektionsmittel spritzen?»
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Trump schockt mit Vorschlag:«Können wir Menschen Desinfektionsmittel spritzen?»

Trump schockt mit lebensgefährlichem Vorschlag
«Können wir Menschen Desinfektionsmittel spritzen?»

Donald Trump sorgte am Donnerstag mit einem lebensgefährlichen Vorschlag für Aufsehen. Weiter erklärte die US-Regierung, dass das Coronavirus bei Sonne und Hitze schneller absterbe. Das Update aus den USA.
Publiziert: 24.04.2020 um 04:43 Uhr
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Aktualisiert: 23.11.2020 um 17:32 Uhr
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21. Juli, Washington: US-Präsident Donald Trump hält die erste Corona-Pressekonferenz seit Monaten ab.

Diese Aussage von Donald Trump ist nicht nur kurios, sie könnte lebensgefährliche Folgen haben: Der US-Präsident hat Forscher ermuntert, im Kampf gegen das Coronavirus zu prüfen, Menschen direkt Desinfektionsmittel zu spritzen. Trump sagte am Donnerstagabend im Weissen Haus vor Journalisten, es wäre «interessant», das zu prüfen. Unmittelbar vorher hatte bei der Pressekonferenz ein Regierungsexperte erklärt, dass Bleich- und Desinfektionsmittel den Erreger Sars-CoV-2 zum Beispiel auf trockenen metallischen Flächen wie einer Türklinke rasch abtöteten.

«Gibt es einen Weg, wie wir so etwas machen könnten – durch Spritzen oder fast Säubern ... wäre interessant, das zu prüfen», sagte Trump. Das müsste man natürlich den Ärzten überlassen, fügte er hinzu. «Aber es klingt für mich interessant», sagte der Präsident weiter. Kurz darauf warnten Experten in den US-Medien: Probieren Sie es ja nicht aus! Eine solche Prozedur wäre höchstwahrscheinlich lebensgefährlich.

Stirbt Corona bei Hitze? «Das ist ziemlich gewaltig»

Während der Pressekonferenz am Donnerstag stellte die US-Regierung weiter neue Erkenntnisse zu Covid-19 vor. William Bryan, Staatssekretär des Heimatschutzministeriums für Wissenschaft und Technologie, schilderte, dass sich die Lebensdauer des Erregers bei direkter Bestrahlung mit Sonnenlicht dramatisch verkürzt.

Auch das nutzte Trump, um über mögliche Coronavirus-Therapieansätze zu spekulieren. «Nehmen wir mal an, wir behandeln den Körper mit einer enormen Menge, entweder ultraviolettes oder einfach starkes Licht», sagte Trump. Dann spekulierte er weiter: «Mal angenommen, man könnte das Licht in den Körper bringen, was man durch die Haut oder auf andere Weise tun kann», sagte er und fügte hinzu, die Forscher wollten wohl auch diese Möglichkeit prüfen. «Das ist ziemlich gewaltig», sagte Trump weiter.

Sowieso hat der US-Präsident Freude an den Erkenntnissen seiner Regierungsmitarbeiter. Schliesslich hatte er stets gesagt, dass das Virus bei wärmeren Wetter verschwinden würde. Ganz so einfach ist es nicht, aber laut Experte Bryan sollen die warmen Temperaturen einen Einfluss haben. Trump sagte daraufhin: «Ich hoffe, dass die Leute die Sonne geniessen. Und wenn das eine Wirkung hat, ist das toll.»

Hersteller warnen

Hersteller von Desinfektionsmittel wandten sich am Freitag an die Öffentlichkeit und baten ihre Kunden darum, Trumps Vorschlag nicht ernst zu nehmen: «Bitte trinkt nicht unsere Produkte», sagte Reckitt Benckiser, die Lysol und Dettol herstellen, zu «CNN».

Trump über Kim Jong Un

An der Pressekonferenz war auch wieder der Gesundheitszustand von Kim Jong Un ein Thema. Trump bezeichnete die Medienberichte über den angeblich kritischen Zustand des nordkoreanischen Machthabers als «wahrscheinlich falsch». Der Sender CNN, der die Geschichte veröffentlicht hatte, hat sich laut Trump auf «veraltete Informationen» gestützt. «Ich hoffe, es war ein falscher Bericht», so Trump.

Auch US-Repräsentantenhaus segnet viertes US-Hilfspaket ab

Vor der Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag gab es Neuigkeiten aus dem US-Kongress. Nach dem Senat hat nun auch das US-Repräsentantenhaus grünes Licht für ein viertes Hilfspaket im Kampf gegen die Coronavirus-Krise gegeben. Die Abgeordneten billigten am Donnerstag das Gesetz für ein Rettungspaket. Insbesondere profitieren kleinere und mittlere Unternehmen davon. Aber auch Spitäler sollen Gelder erhalten. Mit den Krediten, die später erlassen werden können, soll der Anstieg der Arbeitslosigkeit in den USA begrenzt werden. Es ist insgesamt 484 Milliarden Dollar schwer. Damit steigen die Anti-Krisen-Massnahmen der USA auf zusammen rund drei Billionen Dollar.

Die Entscheidung fiel mit der klaren Mehrheit von 388 zu fünf Stimmen. Der Senat hatte bereits am Dienstag ohne Gegenstimme grünes Licht gegeben. Nun fehlt noch die Unterschrift von Trump. Dieser hatte angekündigt, die Gesetzesvorlage rasch zu unterzeichnen. (nim/SDA)

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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