Trauriger Rekord
71'000 Corona-Tote in Russland im November – Regierung widerspricht

Erneut trauriger Rekord in Russland: Im November wurden über 70'000 Corona-Tote registriert, zumindest von der Statistikbehörde. Die russische Regierung selbst meldet sehr viel weniger Todesfälle.
Publiziert: 31.12.2021 um 13:36 Uhr
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In Russland wurden im November 71'000 Corona-Tote registriert.
Foto: AFP

In Russland sind im November mindestens 71'000 Menschen durch das Coronavirus gestorben. Nach Angaben der staatlichen Statistikbehörde Rosstat vom Donnerstag starben 87'527 mit Corona infizierte Menschen, bei 71'187 von ihnen wurde das Virus als Todesursache bestätigt. Dieser Monatswert ist der höchste seit Beginn der Corona-Pandemie, so die Nachrichtenagentur AFP.

Den russischen Behörden wird regelmässig vorgeworfen, das Ausmass der Pandemie herunterzuspielen. Mit insgesamt knapp 600'000 geht Rosstat von deutlich mehr bestätigten Corona-Toten seit Beginn der Pandemie aus, als die offizielle Corona-Taskforce der Regierung. Nach deren Zahlen erlagen nur knapp 308'000 Menschen einer Corona-Erkrankung. Der Unterschied geht vor allem auf unterschiedliche Definitionen von Corona-Toten zurück.

Russische Regierung erklärt Corona-Diskrepanz

Auch die Zahlen der russischen Regierung für den November fallen der Staatsagentur Tass zufolge mit 37'000 Todesfällen deutlich niedriger aus. Die Diskrepanz wird damit erklärt, dass nur Fälle erfasst würden, bei denen Corona die Haupttodesursache gewesen sei.

Statistiken der Regierung wiesen zuletzt über Wochen jeden Tag mehr als 1000 neue Corona-Todesfälle aus, berichtet die Deutsche Presseagentur (DPA). Bei diesem Wert war aber bereits von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen worden. Zuletzt hatte sich die Corona-Lage im Land aber etwas entspannt – mit mehr als 900 Toten binnen eines Tages.

Vor den anstehenden Feiertagen rund um den Jahreswechsel gibt es in Russland keine grösseren Einschränkungen. Die Gesundheitsbehörden haben die Menschen aber dazu aufgerufen, möglichst auf Reisen zu verzichten. Stichproben auf Portalen für Fahrkarten zeigen aber eine hohe Auslastung von Zügen zum Jahreswechsel. (chs)

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