Sanitäter und Polizisten werden am Mittwochmorgen um 5 Uhr zu einem Haus in West Harris County Texas gerufen. Bei der Notfallzentrale ging zuvor eine Meldung über eine Messerstecherei ein.
Im Haus finden die Pfleger Benjamin E.* (17), der versucht, seine Zwillingsschwester Meghan E.* zu reanimieren. Sie liegt im Bett und hat mehrere Stichwunden am Hals – sie stirbt noch am Tatort. Einen Tag später wurde Benjamin E. wegen Mordes angeklagt, wie US-Medien berichten.
Schuldig, aber unschuldig
Der Teenager hat vor Gericht gestanden, seine Schwester erstochen zu haben. Allerdings habe er dies im Schlaf gemacht. Er behauptet, in der Tatnacht geschlafwandelt zu haben – obwohl er bisher nie unter Schlafstörungen gelitten und keine Drogen genommen habe.
Die Anwälte der Familie gehen nun die medizinischen Unterlagen des Teenagers durch, um zu sehen, ob er wirklich gesundheitliche Probleme hatte, die ein Schlafwandeln auslösen können.
«Ich war wirklich schockiert»
Ein Nachbar sah die Zwillinge täglich in den Bus einsteigen und wieder gemeinsam nach Hause kommen. «Ich war wirklich schockiert, als es passierte», sagt er. Sie schienen sich gut zu verstehen.
Er hoffe, dass die Sache mit dem Schlafwandeln wahr sei. «Es ist schon schlimm genug, dass die Eltern ihre Tochter verloren haben. Wenn sie nun auch noch ihren Sohn durch eine lange Haftstrafe verlieren würden, wäre das einfach verheerend.» (gin)
*Namen bekannt