Weil ihnen der Lebensstil nicht passte
Eltern zerstückeln im Iran ihre eigenen Kinder

Ein Ehepaar soll im Iran die eigenen Kinder getötet und ihre Leichen zerstückelt haben – weil ihnen der Lebensstil des Sohns und der Tochter nicht gefallen haben soll.
Publiziert: 11.07.2021 um 11:36 Uhr
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Aktualisiert: 11.07.2021 um 11:58 Uhr
In der iranischen Hauptstadt Teheran wurden Akbar K. und Iran M. verhaftet, weil sie drei Menschen auf bestialische Weise getötet haben sollen – darunter ihre eigenen Kinder.
Foto: Getty Images

Akbar K. (81) und Iran M. (74) sind auf den ersten Blick ein schüchternes, unscheinbares und nettes Rentnerpaar. Aber der Schein trügt gewaltig. Skrupellos und ohne Reue sollen sie getötet haben. Und das nicht nur ein Mal. Viele Jahre blieben die Taten unentdeckt.

Doch nun wurden die Horror-Eltern im Iran geschnappt. Ihr letztes Opfer: der eigene Sohn. Im Mai 2021 wurde die zerstückelte Leiche von Babak K. (†47) in einer Tüte gefunden. Der Kameramann hatte bis zuletzt bei seinen Eltern in einem Hochhaus in Teheran gewohnt. Bei der Sichtung der Aufnahmen der Überwachungskameras im Haus wurden die Ermittler stutzig. Dort war zu sehen, wie das Duo mehrere Säcke und Koffer aus der Wohnung trug. Und so gerieten die Eltern von Babak K. ins Visier der Polizei.

Das Paar leugnete zunächst den Mord, gestand später aber, dass sie Babak Beruhigungsmittel ins Essen getan und ihn dann erstochen hätten, während er halb bewusstlos war. Dann brachten sie die Leiche ins Badezimmer, wo sie ihn zerstückelten, die Leichenteile in einen Koffer steckten und diesen in den Müll warfen, wie die britische Zeitung «Dailymail» berichtet.

«Kein schlechtes Gewissen für irgendeinen der Morde»

Bei den weiteren Ermittlungen kam raus: Die Eltern hatten nicht zum ersten Mal getötet. Auf die gleiche Weise hatten sie bereits zuerst ihren Schwiegersohn Faramaz und danach die eigene Tochter Arezou umgebracht.

Als Begründung gaben Akbar K. und Iran M. an, dass sich ihre Kinder und der Schwiegersohn falsch verhalten hätten. Deren Lebensstil habe ihnen einfach nicht gepasst. Etwa, dass ihr Sohn mit mehreren Frauen Sex hatte. Ihre Tochter sei drogenabhängig gewesen. Ihr Schwiegersohn soll mehrfach fremdgegangen sein. Deswegen haben sie sterben müssen. Reue hat das Paar deswegen nicht. Sie glauben, das Richtige getan zu haben.

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«Ich habe kein schlechtes Gewissen für irgendeinen der Morde», sagte K. in einem Fernsehinterview aus der Haft. Er habe nur Menschen getötet, die moralisch korrupt gewesen sein. Seine Frau stimmte dem zu. «Wir haben gemeinsam entschieden, wir beide», stellte sie im Interview klar.

«Unvorstellbar, dass unter uns Mörder lebten»

Nachbarn der beiden können nicht fassen, was Akbar K. und Iran M. vorgeworfen wird. Sie lebten seit 40 Jahren in ihrer Wohnung, werden als nett und zuvorkommend beschrieben. «Unvorstellbar, dass unter uns Mörder lebten», wird eine Nachbarin zitiert.

Die Staatsanwaltschaft lässt nun ein psychiatrisches Gutachten der Horror-Eltern erstellen. Für die Tötung des Schwiegersohns droht ihnen lebenslange Haft. Nicht so für die Tötung von Babak und Arezou. Hier sieht das iranische Recht mildere Strafen vor. Da es sich um die eigenen Kinder handelt, beläuft sich die Höchststrafe auf maximal zehn Jahre. (jmh)

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