Tragisches Foto aus England
Mutter hält kurz vor Corona-Tod die Hand ihrer Tochter

Auf einem Foto ist zu sehen, wie Mutter und Tochter sich die Hand halten. Tragisch: Die Mutter stirbt kurz darauf an Corona – es war einer der letzten Kontakte.
Publiziert: 04.01.2021 um 12:31 Uhr
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Maria Rico (†76, l.) liegt neben ihrer Tochter Anabel Sharma und hält ihre Hand. Beide haben Corona. 24 Stunden, nachdem das Foto aufgenommen wurde, stirbt Maria Rico.
Foto: Anabel Sharma

Die Bilder aus einem Krankenhaus im englischen Leicester gehen um die Welt: Mutter Maria Rico (†76) liegt neben ihrer Tochter Anabel Sharma (49) und hält ihre Hand. Beide haben Corona.

Wie «The Sun» schreibt, stirbt Maria Rico am 1. November am Coronavirus – nur 24 Stunden, nachdem das Foto aufgenommen wurde. In ihren letzten Minuten nimmt die sterbende Mutter ihre Sauerstoffmaske ab, um sich von Anabel Sharma und ihrer Schwester Susana zu verabschieden. Susana durfte eigens für den Abschied das Zimmer betreten.

«Anabel, deine Mutter stirbt»

Gegenüber «ITV» beschreibt Anabel Sharma die letzten gemeinsamen Stunden: «Meine Mutter sagte mir, dass ich keine Angst haben und für meine Kinder kämpfen soll. Sie selbst habe aber genug. Die Ärzte sagten mir, dass sie bereit sei, zu gehen.» Sie habe die Ärzte daraufhin gefragt, was das bedeute. Die Antwort: «Anabel, deine Mutter stirbt.»

Anabel Sharma kann das Spital einen Monat nach dem Tod ihrer Mutter verlassen – hat aber mit starken Lungenschäden zu kämpfen und braucht nach wie vor Sauerstoff.

Ihr jüngster Sohn könne nicht mit dem Verlust seiner Oma umgehen. Er sitze in ihrem Zimmer und halte eine ihrer Kissen, weil er sie so sehr vermisst.

Schicksalsmonat September

Die Tragödie nahm im September 2020 ihren Lauf. Die Familie infiziert sich, nachdem sich der Sohn zuerst in der Schule mit dem Coronavirus angesteckt hatte.

Im Oktober dann ein neuer Schicksalsschlag: Maria Rico und Tochter Anabel Sharma werden in ein Spital eingeliefert und mit Sauerstoff versorgt. Zwei Wochen darauf meldet Maria Rico, dass sie nicht wiederbelebt werden wolle, sollte ihr etwas zustossen. Tags darauf wird Tochter Anabel Sharma zu ihrer Mutter ins Zimmer gebracht, wo die beiden fortan die Zeit gemeinsam verbrachten.

Beängstigende Dynamik

Anabel Sharma sagt, dass die Geschwindigkeit, mit der das Virus ihre gesamte Familie heimgesucht habe, beängstigend sei. «Sunday People» erzählt sie, dass jeder, der die Regeln brechen wolle, sich in ihre Lage versetzen soll. Man solle darüber nachdenken, wie es sein könne, die eigene Mutter sterben zu sehen. (myi)

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