Video zeigt chaotische Szenen nach der Entgleisung
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Lissabon unter Schock:Video zeigt chaotische Szenen nach der Entgleisung

Tödliche Fahrt in Lissabon
Mitarbeiter bezeichnen Standseilbahn als tickende Zeitbombe

Nach dem schweren Seilbahnunglück in Lissabon erheben zwei Bremser arge Vorwürfe gegen den Betreiber Carris. Sie bezeichnen die Bahn als «Zeitbombe» und kritisieren mangelhafte Ausbildung und Wartung.
Publiziert: 06:45 Uhr
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Aktualisiert: vor 13 Minuten
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Am 3. September kam es in Lissabon zur Tragödie, bei der 16 Menschen starben.
Foto: imago/Xinhua

Darum gehts

  • Tragisches Seilbahnunglück in Lissabon mit 16 Toten. Bremser erheben Vorwürfe
  • Mangelnde Schulung für Notfälle und unzureichende Wartung werden beklagt
  • Zwei Bremser äussern Bedenken gegenüber TVI und CNN Portugal
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Das tragische Seilbahn-Unglück in Lissabon, das 16 Menschen das Leben kostete, erschütterte Portugal. Zwei Wochen nach dem Vorfall erheben ehemalige und aktuelle Bremser schwere Anschuldigungen gegen das Betreiberunternehmen Carris.

Wie «Bild» berichtet, äusserten nun zwei Bremser gegenüber TVI und CNN Portugal ihre Bedenken bezüglich der Sicherheit der Seilbahnen. Ein Bremser, der noch bei Carris beschäftigt ist, und ein ehemaliger Mitarbeiter warnen vor der Möglichkeit eines erneuten Unglücks.

Bremser schockieren mit Aussage über «Zeitbombe»

Besonders alarmierend ist die Aussage eines Bremsers: «Ohne es zu wissen, liefen wir mit einer Zeitbombe in den Händen herum». Die Arbeiter beklagen die mangelnde Schulung für Notfallsituationen, insbesondere im Falle eines Kabelrisses.

Die Untersuchungen deuten darauf hin, dass sich ein unterirdisches Verbindungskabel zwischen zwei Kabinen gelöst hatte, was zur Entgleisung führte. Ein weiterer Bremser erklärte: «Es ist mir nie in den Sinn gekommen, dass ein Kabel reissen oder sich lösen könnte, weil jeder, der uns ausbildete, versicherte, dass das niemals passieren würde, unter keinen Umständen».

Unternehmen weist Vorwürfe zurück

Die Vorwürfe erstrecken sich auch auf unzureichende Wartungsarbeiten. Carris wies die Anschuldigungen zurück und betonte, dass es keine offiziellen Beschwerden bezüglich der Aufzüge oder deren Wartung gegeben habe.

Das Vertrauen der Bremser in die Sicherheit der Bahnen scheint erschüttert. Einer äusserte: «Im Moment könnte ich den Aufzug nur dann bedienen, wenn ich wüsste, dass es eine grosse Veränderung gegeben hat. So wie es jetzt ist, setze ich keinen Fuss hinein».

Angst vor Bahn mit ähnlichem System

Die Bedenken betreffen auch die Lavra-Bahn, die ein ähnliches System wie die verunglückte Glória-Bahn verwendet. Der Bremser betonte: «Ich hätte nicht den Mut. Das ist ausgeschlossen».

Die Tragödie hat tiefe Spuren hinterlassen und wirft ernsthafte Fragen zur Sicherheit der Seilbahnen in Lissabon auf. Die Ermittlungen zur genauen Unfallursache dauern an.

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