Darum gehts
- Sieben Personen in Italien wegen Hamas-Finanzierung festgenommen, zwei international gesucht
- Vereinigungen nutzten humanitäre Spenden angeblich zur Unterstützung der Hamas
- Rund 6,5 Millionen Franken flossen zur Finanzierung der Hamas
In Italien sind sieben Menschen wegen des Verdachts der Finanzierung der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas festgenommen worden. Zwei weitere Verdächtige hielten sich im Ausland auf und würden per internationalem Haftbefehl gesucht, teilte die Polizei am Samstag mit. Den neun Verdächtigen werde vorgeworfen, «Vereinigungen mit Sitz im Gazastreifen, den palästinensischen Gebieten oder Israel, die sich im Besitz der Hamas befinden, von ihr kontrolliert werden oder mit ihr in Verbindung stehen», mit insgesamt rund sieben Millionen Euro (6,5 Millionen Franken) unterstützt zu haben.
Laut Polizei sind drei Vereinigungen in den Fall verwickelt, die offiziell palästinensische Zivilisten unterstützten, aber mutmasslich als Deckmantel für die Finanzierung der Hamas dienten. Während das angebliche Ziel der Vereinigungen darin bestehe, Spenden «für humanitäre Zwecke für das palästinensische Volk» zu sammeln, seien in Wirklichkeit mehr als zwei Drittel der Einnahmen direkt zur Finanzierung der Hamas oder mit ihr verbündeter Gruppen verwendet worden. Ein Teil des Geldes sei an Angehörige von Menschen geflossen, die in Anschläge verwickelt gewesen seien.
Kämpfer der islamistischen Hams und verbündeter Milizen hatten Israel am 7. Oktober 2023 überfallen und mehr als 1200 Menschen getötet sowie rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion auf den Hamas-Angriff ging Israel zwei Jahre lang massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach nicht überprüfbaren Angaben der Hamas wurden in dem Palästinensergebiet mehr als 70'000 Menschen getötet.