Darum gehts
- Virginia Giuffre, Überlebende des Epstein-Skandals, nahm sich mit 41 Jahren das Leben
- Giuffre war eine der ersten, die Anklagen gegen Epstein und seine Unterstützer forderte
- FBI hält angeblich Tausende Seiten zurück, 254 Namen auf geschwärzter Masseurinnen-Liste
Virginia Giuffre, eines der bekanntesten Opfer des sexuellen Missbrauchs durch Jeffrey Epstein (†66), hat sich im Alter von 41 Jahren das Leben genommen. Dies teilte ihre Familie am Freitag mit. Giuffre starb in Australien, wo die gebürtige Amerikanerin seit mehreren Jahren mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebte. Nach 22 Jahren zerbrach die Ehe des Paares kürzlich jedoch.
«Mit zutiefst gebrochenen Herzen teilen wir mit, dass Virginia gestern Abend auf ihrer Farm in Westaustralien verstorben ist», erklärte ihre Familie in einer Stellungnahme gegenüber dem US-Sender NBC News. «Sie nahm sich das Leben, nachdem sie ihr Leben lang Opfer von sexuellem Missbrauch und Menschenhandel war.» Sie sei eine «unermüdliche Kämpferin gegen sexuellen Missbrauch und Menschenhandel» gewesen. «Am Ende war die Last des Missbrauchs so schwer, dass Virginia sie nicht mehr tragen konnte.» Laut ihrem Bruder habe sie an Nierenversagen gelitten. «Aber ich glaube, die seelischen Schmerzen waren schlimmer.»
Ahnte eigenen Tod?
Am 1. April hatte Giuffre in einem Instagram-Post angekündigt, dass sie nach einem Autounfall mit einem Schulbus nur noch vier Tage zu leben habe, da sie an Nierenversagen leide. Sie postete ein Foto von sich im Krankenhausbett mit sichtbaren Verletzungen und schrieb, sie sei bereit zu gehen, wolle aber ihre Kinder ein letztes Mal sehen.
Tags darauf relativierte ihre Sprecherin diese Aussage und erklärte, Giuffre liege nicht im Sterben. Der Post sei versehentlich öffentlich geteilt worden, und sie habe einen Fehler gemacht. Giuffre befand sich zwar in einem ernsten Zustand und wurde medizinisch versorgt, war aber nicht unmittelbar vom Tod bedroht.
Stimme der Opfer
Giuffre war eine der ersten und lautstärksten Stimmen, die strafrechtliche Anklagen gegen den verurteilten Sexstraftäter Epstein und seine Unterstützer forderte. Sie lieferte entscheidende Informationen für Ermittlungen, die zur Verurteilung von Epsteins Komplizin Ghislaine Maxwell (63) beitrugen.
Giuffre warf Epstein ausserdem vor, sie an einflussreiche Freunde wie Prinz Andrew (65) und den französischen Modelagenten Jean-Luc Brunel (†76) weitergegeben zu haben. Andrew einigte sich 2022 aussergerichtlich mit Giuffre, die er als 17-Jährige missbraucht haben soll. Brunel starb 2022 durch Suizid in Pariser Haft.
Nach der Verurteilung des Franzosen hatte Giuffre gesagt: «Ich wollte, dass Brunel weiss, dass er keine Macht mehr über mich hat. Dass ich jetzt eine erwachsene Frau bin und beschlossen habe, ihn für das, was er mir und so vielen anderen angetan hat, zur Rechenschaft zu ziehen.»
Der wohlhabende Finanzier Epstein nahm sich 2019 in einem New Yorker Gefängnis das Leben, während er auf seinen Prozess wegen Menschenhandels wartete. Dabei halten sich auch Vermutungen hartnäckig, Epstein sei in seiner Zelle umgebracht worden.
Vertuschung?
Die Epstein-Saga erhielt unlängst erneut Aufmerksamkeit. US-Präsident Donald Trump (72) hatte im Wahlkampf versprochen, alle Epstein-Akten offenzulegen. Im Februar gab US-Justizministerin Pam Bondi (59) eine Auswahl von Akten an Medienvertreter und dann die Öffentlichkeit frei. Wie sich schnell herausstellte, enthielten die Informationen ausschliesslich Material, das schon vorher vollständig öffentlich war.
Laut Berichten hält das FBI weiteres Material zurück, das Bondi zur Freigabe forderte. Auch bleiben einige veröffentlichte Dokumente, wie eine «Masseurinnen-Liste» mit 254 Namen, geschwärzt, um Opfer zu schützen.
Es gibt Vorwürfe, das FBI halte Tausende Seiten zurück, was Spekulationen über Vertuschung nährt. Obwohl prominente Namen wie Bill Clinton (78) und Bill Gates (69) in bereits veröffentlichten Akten auftauchen, sind viele Details weiterhin unklar und bleiben unter Verschluss.
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net