Strengere, sofortige Corona-Massnahmen für eine stärkere Reduktion der Infektionen und eine schnellere Rückkehr zur Normalität. Das sieht die No-Covid-Strategie vor. Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (64) befürwortet diesen Plan.
Wie der «Kölner Stadt-Anzeiger» berichtet, spricht sich die parteilose Politikerin für eine noch härtere Bekämpfung der Pandemie aus. «In dieser Phase der Pandemie halte ich einen kurzen, konsequenteren Lockdown für zielführend, wenn es darum geht, dass wir die coronabedingten Einschränkungen damit möglichst schnell und nachhaltig lockern können.» Dabei kritisiert sie die «zögerliche» Haltung der Regierung.
Inzidenz unter 10
Die «No-Covid-Strategie» hat zum Ziel, die 7-Tage-Inzidenz (also die Zahl der Neuinfektionen auf 100'000 Personen in den letzten sieben Tagen) auf unter zehn zu drücken. Ist das der Fall, dürfen Lockerungen vorgenommen werden.
Geht es nach Reker, sollen die Kommune dabei einen grösseren Spielraum bekommen. Die Stadt habe gute Erfahrungen damit gemacht, kurzfristig auf Veränderungen zu reagieren und «nicht erst auf Vorgaben von Bund oder Land zu warten», sagt sie.
Für Bürger und Bürgerinnen würde ein solches System auch motivierender sein, sich an bestimmte Massnahmen konsequenter zu halten. «Wenn eine niedrige Inzidenz automatisch Lockerungen bedeutet und eine steigende Inzidenz ebenso automatisch zu harten Einschränkungen führt, ist das transparent.»
Aktueller Wert liegt bei 57
Aktuell liegt der Wert in Deutschland bei 57. Nach zwei Monaten Lockdown sei die Zahl der Neuinfektionen immer noch zu hoch, warnt die Oberbürgermeisterin.
Der Lockdown in Deutschland gilt derzeit bis 7. März. Eine Ausnahme gibt es für Coiffeure. Die sollen bereits per Monatsbeginn die Türen wieder öffnen. Weitere Öffnungen sieht Merkel vor, wenn die 7-Tage-Inzidenz «stabil» bei maximal 35 bleibt. (man)