Spanierin (†27) stürzte vom Trapez – jetzt spricht ihre Mutter
«Es war ein Unfall – aus Ablenkung, Erschöpfung und Stress»

Es war ein Schock für alle: Marina B. stürzte am Samstag während einer Zirkusvorstellung in Deutschland in den Tod. Nun spricht die Mutter der jungen Mallorquinerin über den tragischen Verlust.
Publiziert: 15:57 Uhr
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Bei dieser Übung stürzte B. in den Tod.
Foto: Screenshot Instagram

Darum gehts

  • Tragischer Unfall: Eine Akrobatin stürzte während der Zirkusvorstellung in den Tod
  • Ihre Mutter vermutet Erschöpfung und Arbeitsüberlastung als mögliche Unfallursache
  • Die 27-jährige Artistin fiel aus fünf Metern Höhe ohne Sicherungsseil
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Janine EnderliRedaktorin News

Eine tragische Nachricht erschütterte am Wochenende die Zirkuswelt: Die mallorquinische Akrobatin Marina B.* (†27) ist bei einem Unfall während einer Vorstellung im sächsischen Bautzen (D) ums Leben gekommen. Bei einer Trapezübung stürzte sie und schlug mit dem Kopf in der Manege auf. Sie war sofort tot. 

Die Ursache des Unfalls ist unklar. Nun äusserte sich die trauernde Mutter der lebenslustigen Artistin in der spanischen Sendung «Y ahora Sonsoles» zur möglichen Unfallursache. Sie verwies auf die Erschöpfung und Arbeitsüberlastung ihrer Tochter. Sie sei überarbeitet zu den Proben erschienen: «Es war ein Unfall. Durch Ablenkung, Erschöpfung oder Stress. Vielleicht die Erschöpfung, weil sie noch zusätzliche Shows übernehmen musste.»

Mutter kritisiert die Arbeitsbelastung

Laut der Mutter könnte der Zirkus deshalb eine Mitverantwortung tragen: «Da hat der Zirkus schon etwas Schuld. Aber das Erste, was sie dir sagen, ist: Marina hat es akzeptiert.»

Der Cirkus Paul Busch zeigte sich nach dem Unfall geschockt. «Wir können nicht fassen, was passiert ist», sagte eine Mitarbeiterin zu «Bild». Warum die junge Frau in die Tiefe stürzte, wird derzeit noch ermittelt. 

«Müssen Sicherheitsmassnahmen überdenken»

Klar ist: B. verwendete kein Sicherungsseil. Das muss sie auch nicht. Denn: Grundsätzlich ist jeder Künstler für die Sicherheit seines Arbeitsgerätes selber verantwortlich. Ein Risiko bleibe immer, sagte Ralf Huppertz (65), Vorstandschef des Verbands deutscher Circusunternehmen (VdCU), nach dem Unfall zu «Bild». Auf Facebook veröffentlichte der Verband ein Video, in dem Huppertz B.s Familie sein tiefstes Beileid ausspricht. Huppertz merkt zudem an: «Wir als Zirkusgemeinschaft sollten einen solch schlimmen Vorfall zum Anlass nehmen, nochmals die Sicherheitsmassnahmen mit unseren Artisten zu überdenken.»

Obwohl Marinas Mutter die Verantwortung ihrer Tochter anerkennt, fragt sie sich, was genau passiert ist: «Bei der Übung fehlte ihr eine Drehung. Sie verhedderte sich im Trapez, und etwas muss passiert sein; wir glauben, sie vergass eine Drehung.» B.s Mutter ist am Boden zerstört. Ihre Tochter sei sehr verantwortungsbewusst gewesen, aber auch oft gestresst. «Sie wollte viel Geld verdienen, um ihren Wohnwagen zu bezahlen, und jetzt wird sie nicht mehr zurückkommen.»

* Name bekannt 

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