Tourist droht in Restaurant zu ersticken - Wirt rettet ihm das Leben
1:16
Beim Essen verschluckt:Tourist droht zu ersticken - Wirt rettet ihm das Leben!

So hilfst du im Ernstfall
Tragischer Unfall in den Ferien – Deutscher erstickt auf Mallorca an Steak

Für ihn kam jede Hilfe zu spät: am Samstag erstickte ein 82-jähriger Deutscher beim Mittagessen in einem Lokal auf Mallorca. Nur wenige Sekunden können beim Ersticken entscheidend sein. Umso wichtiger ist es daher, die richtigen Erste-Hilfe-Massnahmen zu kennen.
Publiziert: 01.09.2025 um 20:19 Uhr
|
Aktualisiert: 01.09.2025 um 22:18 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/7
Auf Mallorca erstickte ein 82-Jähriger beim Mittagessen in einem Strandlokal. Rettungsschwimmer versuchten, mit dem Heimlich-Manöver die Atemwege zu befreien. (Symbolbild)
Foto: imago/MIS

Darum gehts

  • Deutscher Grossvater erstickt an Steak während Mallorca-Urlaub
  • Heimlich-Manöver und Rettungseinsatz konnten den Mann nicht retten
  • In der Schweiz ersticken jährlich rund 140 Personen bei Unfällen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Sandra_Marschner_Praktikantin News_Ringier Blick_1-Bearbeitet.jpg
Sandra MarschnerRedaktorin News-Desk

Für eine deutsche Familie wurden die Ferien auf Mallorca zum Albtraum. Am Samstagmittag erstickte der 82-jährige Grossvater beim Mittagessen in einem Strandlokal in Port de Sóller an seinem Steak. Trotz Rettungseinsatz und Reanimationsmassnahmen kam jede Hilfe für den Mann zu spät. Darüber berichtete das Nachrichtenportal «Crónica Balear». 

Kurz vor 14 Uhr hatte der Deutsche mit seiner Frau, seiner Enkelin und seinem Schwiegersohn in einem Lokal am Strand D'en Repic gespeist. Dabei verschätzte er sich jedoch bei der Grösse eines Stücks vom Steak und verschluckte sich daran. Seine Familie, die alles mit ansehen musste, rief um Hilfe. Rettungsschwimmer in der Nähe des Lokals versuchten zunächst mit der sogenannten Heimlich-Methode die Atemwege zu befreien, doch das Stück Fleisch liess sich nicht mehr ausstossen. 

Ersticken ist zweithäufigste Todesursache

Auch Notdienste aus Sóller und Palma sowie die Polizei und die Guardia Civil konnten den Mann, der mittlerweile in Ohnmacht gefallen war und einen Herzstillstand erlitten hatte, nicht mehr retten. Mit einem speziellen Absauggerät sei zwar das verschluckte Fleisch entfernt worden, doch Wiederbelebungsmassnahmen zeigten keine Wirkung mehr.

Der tragische Vorfall zeigt umso mehr, wie gefährlich die Gefahr beim Ersticken ist. Denn in der Schweiz ist Ersticken nach dem Sturz die zweithäufigste Todesursache im häuslichen Umfeld und in der Freizeit, schreibt die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) auf ihrer Webseite. Jedes Jahr erstickten bei Unfällen rund 140 Personen in der Schweiz. Besonders gefährdet: ältere Menschen und kleine Kinder.

So erkennst du Ersticken

Sechs von zehn Erstickungsfälle tragen sich beim Essen zu, schreibt die BFU. Fatal: Nur jeder zehnte Unfall durch Ersticken werde als solcher erkannt. Dabei gilt es, genau auf die Anzeichen zu achten. Die BFU gibt hierzu zentrale Hinweise:

  • Kann die betroffene Person nicht mehr atmen oder sprechen?
  • Fasst sie sich an den Hals oder mache panische Bewegungen?
  • Verfärbt sich die Haut blau?
  • Plötzlicher Husten und Würgereiz (vor allem bei kleinen Kindern)

Wie leistest du Erste Hilfe?

Danach gilt es, den Fremdkörper aus dem Hals zu entfernen. Wichtig: Beim Ersticken zählt jede Sekunde. Betroffene müssen zum Husten gebracht werden, schreibt die BFU. Für das sogenannte Heimlich-Manöver wird zunächst fünfmal kräftig mit der flachen Hand auf den Rücken zwischen die Schulterblätter geklopft.

Hilft das nicht, umfasst man von hinten den Bauch der erstickenden Person und legt eine geballte Faust oberhalb des Nabels. Mit der anderen Hand umfasst man die geballte Hand. Nun gilt es, beide Hände in ruckartigen Aufwärtsbewegungen nach oben zu ziehen. Dieses Manöver sollte man bis zu fünfmal wiederholen. Lässt sich der Fremdkörper nicht entfernen, ist sofort der Notruf zu wählen. 

Erstmals beschrieben wurde das Heimlich-Manöver oder der Heimlich-Griff 1974 vom US-amerikanischen Arzt Henry J. Heimlich (1920–2016). Zu beachten ist, dass bei der Methode die Gefahr von inneren Verletzungen besteht. Die BFU weist die Massnahme daher nur erstickenden Personen über einem Jahr zu. Für Babys gilt: vornüber halten (beispielsweise über dem Oberschenkel) und mit der flachen Hand kräftig zwischen die Schulterblätter klopfen.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen