Sein kleiner Körper war voller blauer Flecken
Mutter prügelt Sohn (†3) tot – weil die Bibel es erlaube

Eine Mutter aus England soll ihren Sohn zu Tode geprügelt haben. Weil ihr die Bibel es so befohlen hätte. Jetzt muss sie sich vor Gericht verantworten.
Publiziert: 28.02.2024 um 13:32 Uhr
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Aktualisiert: 29.02.2024 um 13:06 Uhr
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Der kleine Dwelaniyah R. wurde von seiner Mutter wegen «biblischer Züchtigung» zu Tode gequält.
Foto: Durham Police

Christina R.* (30) legt grossen Wert auf die biblischen Lehren, und interpretiert sie eigenwillig, wenn es um die Erziehung ihres dreijährigen Sohns Dwelaniyah R. ging. Dabei griff die Britin zum Stock und verprügelte ihr Kind als «Züchtigung».

Vorletzten Herbst ging sie massiv zu weit: Im November 2022 wurden Rettungskräfte zu ihrem Haus in Bracken Court in Durham (England) gerufen. Ihr Kind habe ein Käsebrötchen gegessen und sei plötzlich schlaff geworden, behauptete die Mutter. In Wahrheit hat sein Herz aufgehört zu schlagen. Der Bub starb später im Spital, wie «Sky News» berichtet.

Und die Mutter muss sich nun für ihre Gewalttat vor Gericht verantworten, sie ist der Tötung angeklagt. Laut Staatsanwalt Richard Wright sei die Todesursache auf heftiges Schütteln zurückzuführen, das zu einer fatalen Kopfverletzung führte. Doch das war nicht die einzige Spur von Gewalt an seinem Körper: Seine Beine waren fast komplett bandagiert. Darunter verbargen sich schwere Verbrennungen, die ihm wohl in einer Badewanne absichtlich und durch Gewalt zugefügt wurden. Rund 20 Prozent seines Körpers waren verbrannt – er muss vor seinem Tod unter schweren Schmerzen gelitten haben.

Mutter gibt Schläge zu, hält sie aber für legitim

Auf Aufnahmen von Körper-Kameras, die die Sanitäter bei dem Einsatz im November trugen, hörte man die Mutter sagen, er habe sich lediglich beim Duschen verletzt. Weiter wurde ein Bambusrohr im Haus gefunden – daran befanden sich Blut- und Hautspuren des Kleinen. Auf seinem Körper fanden sich etliche blaue Flecken. Dwelaniyah R. zeigte viele Verletzungen auf, die laut der Staatsanwaltschaft kaum unfallbedingt sein dürften – und seine Mutter steht dazu, ihn geschlagen zu haben.

«Die Angeklagte gibt zu, dass sie ihn mit einer Waffe geschlagen hat, sagt aber, dass sie das tun durfte, weil die Bibel ihr sagt, dass sie ihr Kind züchtigen soll», sagte Wright. Weiter soll R. gesagt haben, es sei mit den biblischen Lehren vereinbar, dass sie ihr Kind so lange schlage, bis es «Blut verliere».

Die Nachbarn der Familie haben ausgesagt, sie hätten nachts oft ein Wimmern gehört, wussten jedoch nicht, woher es kam. Die Mutter bestreitet die Vorwürfe. (zun)

* Namen bekannt

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