Schockierender Fall in Deutschland
Familie sperrte behinderten Sohn (†19) auf Estrich ein – bei Minusgraden

Ein 19-Jähriger soll in einem eisigen Estrich eingesperrt worden sein. Nun ist er tot. Der Fall reiht sich ein in weitere, wo Kinder im eigenen Haus misshandelt wurden.
Publiziert: 06.02.2024 um 15:27 Uhr
Der Junge aus Deutschland wurde lange im Dachboden eingesperrt. (Symbolbild)
Foto: Shutterstock
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Natalie ZumkellerRedaktorin News

Ein Todesfall schockt die kleine Gemeinde Neuhof im deutschen Bundesland Hessen. Dort wurde ein Jugendlicher (†19) im Januar tot aufgefunden. Zunächst lautete die Todesursache des behinderten jungen Mannes, der den Entwicklungsstand eines Kleinkindes hatte: Ersticken durch Brei. 

Doch nun ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen und Freiheitsberaubung gegen die Familie des Toten, wie die «Bild» berichtet. Der Vorwurf: Seine Angehörigen sollen ihn im eiskalten und dunklen Estrich eingesperrt haben. An seinem Todestag sollen dort Minusgrade geherrscht haben. 

Mutter liess Sohn verhungern

Immer wieder sorgen Misshandlungsfälle innerhalb von Familien für Schlagzeilen. In den USA wurde letzten Monat Shanda A.* zu lebenslanger Haft verurteilt. Mithilfe ihres älteren Sohnes soll sie ihren behinderten Sohn Timothy F.* (†15) zu Tode gequält haben. Der Bub bekam nur scharfe Sauce zu essen, wurde von seinem älteren Bruder Paul F.* (20) in Eisbäder gezwungen, mit Kabelbinder gefesselt und musste in einer Abstellkammer schlafen. 

Die Mutter aus Michigan schwieg, als sie vor Gericht mit ihren grausamen Taten konfrontiert wurde, wie US-Medien berichteten. Erst, als ihr Bilder des leblosen Körpers ihres Sohnes gezeigt wurden, kam eine Reaktion. Shanda A. übergab sich beim Anblick der vielen blauen Flecken und sichtbaren Rippen des verhungerten Buben. Paul F. muss wegen Kindesmissbrauchs Ende Februar vor Gericht erscheinen. 

Tochter mit Kalkreiniger übergossen

Der Fall von Leandra* (damals 17) schockierte im September 2022 die Schweiz. Von ihrem Vater und der Stiefmutter wurde das Mädchen seit seinem sechsten Lebensjahr gefoltert, gequält und ihrer Freiheit beraubt. Der Vater war laut eigener Aussage vor Gericht mit dem Kind «überfordert».

Leandra sei ein «schwieriges Kind» gewesen. Die Teenagerin wurde von ihrem Vater mit Kalkreiniger übergossen, seit der ersten Klasse immer wieder geschlagen, und die Stiefmutter schlug ihr einen Teil eines Zahns aus. Sie kassierten fünf Jahre Knast, der deutsche Vater wird zudem für zehn Jahre des Landes verwiesen.

*Namen geändert

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