Russen-Politiker findet absurde Erklärung für schleichende Fortschritte
«Ukraine hat stärkste und am besten ausgebildete Armee»

Putins Blitzkrieg ist gescheitert und auch sonst kommt das russische Militär in der Ukraine kaum vorwärts. Der russische Politiker Franz Adamowitsch Klinzewitsch hat dafür eine einfache Erklärung.
Publiziert: 20.05.2022 um 14:06 Uhr
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Aktualisiert: 20.05.2022 um 14:16 Uhr

Die russischen Fortschritte in der Ukraine geraten immer und immer wieder ins Stocken. Die Truppen von Kreml-Chef Wladimir Putin (69), die noch zu Beginn des Krieges als überproportional mächtiger als ihre ukrainischen Gegenstücke galten, müssen immer wieder herbe Rückschläge und Verluste einstecken.

Wie erklärt man solche Fehltritte seinem Volk? Der Duma-Abgeordnete Franz Adamowitsch Klinzewitsch (64) hat eine ganz einfache Antwort parat.

Schliesslich kämpfe man «gegen eine der stärksten und am besten ausgebildeten Armeen». Ein solches Eingeständnis – noch dazu von einem hohen russischen Politiker?

Das ukrainische Militär sei eines der am besten ausgebildetsten der Welt.
Foto: keystone-sda.ch
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«Kämpfen gegen russische Landsleute»

Die Erklärung zur Erklärung folgt allerdings kurz darauf: Er wolle niemanden mit seiner Beobachtung beleidigen. Während seines Auftritts im russischen Staatsfernsehen räumt er zwar ein, dass die «russische Spezial-Operation» nicht ganz nach Plan verlaufe.

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Aber das habe einen ganz besonderen Grund: «Wir kämpfen hier im Grunde gegen russische Landsleute», übersetzt der BBC-Journalist Francis Scarr die Worte von Klinzewitsch.

«Praktisch die ganze Welt ist gegen uns»

Bereits Anfang Woche liess der russische Ex-Militär Michail Chodarenok im russischen Fernsehen durchblitzen, dass die Invasion nicht nach Plan verlaufe. «Praktisch die ganze Welt ist gegen uns», sagte er in einer Talkshow.

Bei einem zweiten Auftritt im TV klang das dann aber wieder anders. Wo ursprünglich von einer «Verschlechterung der Lage», einer «völligen Isolation Russlands» und einem allgemeinen Zweifel an der russischen Mobilmachung die Rede war, sprach er in einem zweiten Anlauf von einer «klar unterlegenen Ukraine», einer «bösen Überraschung für die Verteidiger» und einem «klaren Sieg» für die russischen Streitkräfte. (chs)

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