Darum gehts
- Litauens Militär darf Drohnen bei Luftraumverletzungen schneller neutralisieren
- Neue Anordnung erlaubt Abschuss von Drohnen in verbotenen Zonen
- Am 10. September drangen mehrere russische Drohnen in NATO-Luftraum ein
In Litauen kann das Militär entschiedener auf Verletzungen des Luftraums durch Drohnen reagieren, die in das Territorium des baltischen EU- und Nato-Landes eindringen und eine Bedrohung darstellen. Das Parlament in Vilnius ermächtigte mit Gesetzesänderungen die litauische Armee, bedrohliche Drohnen schneller und einfacher zu neutralisieren. Damit sollen zusätzliche Voraussetzungen geschaffen werden, um so frühzeitig und sicher wie möglich auf die zunehmende Zahl von Luftraumverletzungen durch unbemannte Flugobjekte feindlicher Länder reagieren zu können, wie es in der Parlamentsmitteilung hiess.
Bislang konnte die Armee in Litauen in zwei Fällen militärisch vorgehen: gegen Flugkörper, die als Waffen eingesetzt wurden, oder gegen solche, die in Sperrgebiete eingedrungen und dadurch Objekte von staatlicher Bedeutung gefährdet haben. Die neue Anordnung ermöglicht den Angaben zufolge nun auch den Abschuss von Drohnen, wenn sie in verbotenen oder gesperrten Zonen gegen die geltenden Regeln verstossen.
Bei einem russischen Luftangriff auf die Ukraine waren in der Nacht auf den 10. September mehrere Drohnen in den Luftraum Polens und damit der Nato geflogen. Die polnische Luftwaffe und andere Nato-Verbündete schossen erstmals einige der Flugkörper ab. Auch in Litauen sind seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wiederholt Drohnen in den Luftraum eingedrungen.