Der russische Präsident Wladimir Putin (69) hat am Freitag seine Spitzenbeamten durchgemischt. So hat er einen neuen Chef des staatlichen Raumfahrtunternehmens ernannt und Top-Minister hin- und hergeschoben.
Im Zuge der Umstrukturierungen kam es auch zu Entlassungen. Putin feuerte laut der Nachrichtenagentur AP Dmitri Rogosin (58) als Leiter der staatlich kontrollierten Raumfahrtbehörde Roscosmos.
Wechsel bei Minister für Rüstungsindustrie
Für Ersatz sorgte Putin gleich. Für Rogosin kommt Juri Borissow (68). Bislang war der Minister, der für Waffenindustrie zuständig war. Dessen Aufgaben werden nun an Denis Manturow (53) übergeben. Dieser war bislang – und bleibt – Minister für Industrie und Handel. Nun ist er auch Leiter der staatlichen Rüstungskommission.
Ebenso wurde seine Kandidatur für das Amt des Vize-Regierungschefs bestätigt. Er bleibt ausserdem weiterhin der Industrieminister.
Manturow gilt als enger Vertrauter Putins. Er hat sein bisheriges Ministeramt seit 2012 inne. Er begleitet Putin auf den meisten Auslands- und Inlandsreisen.
Versäumnisse im Staats-TV zugegeben
Mitten im Krieg in der Ukraine kümmert sich nun also Manturow um Russlands Rüstungsindustrie. Eine Umbesetzung, die möglicherweise eine Reaktion auf den bisherigen Verlauf des Ukraine-Krieges ist.
Der bisherige für die Rüstungsindustrie zuständige Funktionär, Borissow, war vier Jahre im Amt. Zuletzt räumte er Versäumnisse ein. Zuletzt gab er im Staats-TV an, die Rüstungsindustrie hätte schneller Drohnen entwickeln und produzieren müssen.
Doch in Ungnade scheint der Ex-Rüstungsfunktionär nicht gefallen zu sein. Immerhin ist er Roskosmos-Chef. Zu der staatlichen Raumfahrtbehörde gehören auch Raketenfabriken und Raketen-Startanlagen.
Staatsduma traf sich zu Sonder-Sitzung
Die russische Staatsduma war am Freitag zu einer ausserordentlichen Sitzung zusammengekommen. Dort wurden einige der Umstrukturierungen verkündet. (euc)