Prozess in Wien
Teenie-Bande soll Lehrerin missbraucht und erpresst haben

Sieben Jugendliche stehen in Wien vor Gericht wegen schwerer Vorwürfe gegen eine Lehrerin. Die Anklage umfasst Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, Erpressung, Diebstahl und Brandstiftung. Der Prozess findet inmitten einer Debatte über Österreichs Sexual-Strafrecht statt.
Publiziert: 12:59 Uhr
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Eine Lehrerin geriet in Wien in den Fokus einer Jugendgang, nachdem sie eine Affäre mit einem minderjährigen Ex-Schüler eingegangen sein soll. (Symbolbild)
Foto: imago/photothek

Darum gehts

  • Sieben Jugendliche in Wien wegen Vergewaltigung und Erpressung einer Lehrerin angeklagt
  • Ausgangspunkt war einvernehmliches sexuelles Verhältnis mit ehemaligem Schüler ab April 2024
  • Prozess soll bis zum 20. Oktober dauern, Angeklagte sind 14-17 Jahre alt
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Sieben Jugendliche stehen in Wien wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung und Erpressung einer Lehrerin vor Gericht. Ihnen wird auch vorgeworfen, die junge Frau mehrfach bestohlen und ihre Wohnung angezündet zu haben.

Das führte die Staatsanwältin zu Beginn des Prozesses am Wiener Landgericht aus. Die Mitglieder der Gruppe im Alter zwischen 14 und 17 Jahren sollen die Taten in wechselnden Zusammensetzungen begangen haben.

Lehrerin nicht strafbar gemacht

Der Prozess soll bis zum 20. Oktober dauern. Er findet vor dem Hintergrund einer politischen Debatte über eine mögliche Verschärfung des Sexual-Strafrechts in Österreich statt, nachdem Ende September zehn Jugendliche vom Vorwurf des sexuellen Missbrauchs an einer 12-Jährigen überraschend freigesprochen worden waren. Die Jugendlichen sind bislang nicht geständig und plädieren auf nicht schuldig, wie «Ö24» berichtet.

Ausgangspunkt der Serie an mutmasslichen Straftaten war ein einvernehmliches sexuelles Verhältnis zwischen der knapp 30-jährigen Frau und einem ehemaligen Schüler, das im April 2024 begann, wie die Staatsanwältin berichtete. Da der Jugendliche damals bereits über 14 Jahre alt war, habe sich die Lehrerin damit nicht strafbar gemacht.

Drohten von Sex- und Drogenpartys zu erzählen

Ab Mai 2024 besuchte der Jugendliche seine Ex-Lehrerin mit Freunden, die sich nach Angaben der Frau als Mitglieder einer kriminellen Gang präsentierten und sie einschüchterten. Bei späteren Besuchen hätten einige der Angeklagten mit der Lehrerin Drogen konsumiert, wobei die Jugendlichen den Zustand der Frau ausgenutzt und sie sexuell missbraucht hätten, sagte die Staatsanwältin.

Nach Angaben der Anklägerin drohten die Jugendlichen der Frau, dem Direktor ihrer Schule von Sex- und Drogenpartys zu erzählen. So hätten sie die Lehrerin unter Druck gesetzt, damit sie ihnen Essen, Getränke, Taxifahrten und Tabak finanzierte. Es sei auch Geld gestohlen worden. Im vergangenen Januar wurde laut Brandermittlern Feuer in ihrer Wohnung gelegt, als die Frau im Ausland war.

Die Verteidiger der Jugendlichen bestritten, dass es zu Missbrauch gekommen sei, und sprachen von einvernehmlichen sexuellen Handlungen. Die Angeklagten bekannten sich nur teilweise in Bezug auf die Diebstähle, die Drogen und das Feuer schuldig.

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