Wladimir Putin (69) attackiert den Osten der Ukraine. Doch sahen Experten bereits, dass die Angriffe stocken und laut Analyse des US-Kriegsforschungsinstituts ISW nur «begrenzte Erfolge» zeigten. Jetzt äussert sich der ukrainische Sicherheitsrat dazu.
Laut Olexij Danilow (59), dem Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrates, hat die Grossoffensive Russlands in der Ukraine noch gar nicht richtig begonnen. Zwar hätten durchaus zahlreiche Angriffe entlang der gesamten Frontlinie auf dem Territorium der Gebiete Donezk, Luhansk und Charkiw am Dienstagmorgen begonnen. Doch es sei wahrscheinlich, dass es sich erst um «Probeangriffe» handle, sagte er in einem Radiointerview. Das Interview zitiert die ukrainische Internet-Zeitung «Ukrajinska Prawda».
Zuvor hatte bereits das US-Verteidigungsministerium erklärt, es sehe die jüngsten russischen Angriffe nur als Vorzeichen einer grösseren Offensive Moskaus.
Donbass sei nicht die letzte «grosse Schlacht»
Wann die sogenannte grosse Offensive beginne, sei nur eine Frage der Zeit, sagte Danilow weiter. Moskau könne in den nächsten zwei bis vier Wochen immer noch neue Ressourcen und Reserven in grossen Mengen aufbauen.
Er warnte zudem davor, zu denken, dass die Kämpfe um den Donbass die letzte und entscheidende Schlacht in dem Krieg sein würden.
Sicherheitsratberater «nicht so optimistisch»
Danilow sagt: «Ich wäre nicht so optimistisch, es können jede Menge verschiedene Dinge noch vor uns liegen.» Kiew erwartet seit mehreren Tagen den Beginn einer Grossoffensive russischer Truppen.
Diese hatten sich aus Gebieten rund um die Hauptstadt Kiew und im Nordosten des Landes zurückgezogen, um sich in den russischen Grenzregionen zur Ukraine oder im Osten der Ukraine neu aufzustellen. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (44) teilte am Montagabend mit, «dass die russischen Truppen den Kampf um den Donbass begonnen haben». (euc/SDA)