Gräber sollen Orte der Ruhe, der Würde und des Respekts sein, über alle Glaubensrichtungen hinweg. Das Bild, das sich auf einem Friedhof im Westen Sydneys am Montag zeigte, ist ein anderes. Auf muslimischen Gräbern wurden Schweineköpfe platziert.
Wie «Daily Mail» schreibt, ein «verstörender Akt der Vergeltung». Auch der muslimische Bestatter Ahmad Hraichie verurteilt die Aktion auf dem Narellan-Friedhof aufs schärfste. «An denjenigen, der das getan hat: Du hast nichts als Hass bewiesen. Du bist keine Lösung für irgendein Problem – du bist Teil des Problems», sagte er.
Täter beweisen «Mangel an Menschlichkeit»
Auf Instagram postet er ein Bild der geschändeten Gräber. «Die Menschen in diesen Gräbern waren schon lange vor den gestrigen Ereignissen tot. Sie haben nichts mit den aktuellen Geschehnissen zu tun», schreibt er dazu. Was auf dieser Ruhestätte passiert ist, sei einfach nur «blanker Schwachsinn». Die Täter beweisen damit «lediglich einen Mangel an Menschlichkeit», schreibt er.
Vor dem Beitrag mit den Schweineköpfen postete Hraichie das Video des Obsthändlers, wie dieser einen der Attentäter überwältigte. Er bezeichnet ihn, wie viele andere, als wahren Held. Zu den beiden Attentätern schreibt er: «Schande. Schande auf die, die solche terroristischen Akte unter dem Banner des Islam, unter dem Banner von Glaube und Religion begehen. Das ist nicht der Islam, das ist nicht Religion.»
Keine Bestattungsriten für Attentäter
Auch prominente islamische Führer in Sydney wenden sich klar von dem tödlichen Vater-Sohn-Duo ab. Dr. Jamal Rifi, sagte, die Gemeinde betrachte die Schützen nicht als Teil des Islam. Dr. Rifi gab weiter bekannt, die Bestattungsriten für die beiden Schützen vom Bondi Beach nicht durchzuführen und deren Leichen nicht entgegenzunehmen. «Was sie getan haben, wird von keinem von uns gebilligt. Wir wissen, dass es in unseren Grundsätzen steht: Einen unschuldigen Zivilisten zu töten, heisst, die gesamte Menschheit zu töten» sagte er.
Bereits im Jahr 2014 habe man bei der Geiselnahme im Lindt Café auf die gleiche Weise reagiert. Damals kamen drei Menschen, darunter der Schütze, ums Leben. Als der Täter starb, sei die Gemeinde gefragt worden, ob man seinen Leichnam entgegennehme», sagt Rifi. «Wir weigerten uns, seinen Leichnam anzunehmen, und wir unterliessen es, die Totenrituale an seinem Leichnam durchzuführen, und wir würden uns weigern, ihn in irgendeinem muslimischen Teil des Rookwood-Friedhofs aufzunehmen. Und wir würden genau dasselbe mit diesen Leuten tun», so Rifi.