Darum gehts
- Grippeimpfung kann Demenzrisiko bei Risikogruppen senken, zeigt neue Studie
- Schutzeffekt nimmt mit Anzahl der Impfungen zu
- Studie umfasste knapp 10 Millionen Teilnehmer aus acht Längsschnittstudien
Der Herbst ist da – und damit auch verstopfte Nasen, trockener Husten und Halsschmerzen. Denn mit der kühleren Jahreszeit naht wieder die Grippesaison. Das heisst: Auf zur Grippeimpfung!
Eine neue Studie zeigt nun, dass der kleine Pieks sogar noch mehr kann, als nur vor der Grippe zu schützen. Denn die Grippeimpfung könne zugleich das Risiko für Demenz bei Menschen mit erhöhtem Krankheitsrisiko senken, schreibt das «Deutsche Gesundheitsportal».
Umfassende Studie mit knapp 10 Millionen Teilnehmern
Bereits seit längerer Zeit wurde über einen Zusammenhang zwischen der Grippeimpfung und dem Demenzrisiko diskutiert. Eine Studie aus Taiwan verspricht nun konkrete Erkenntnisse, die sich auf Forschungsdaten aus acht Längsschnittstudien mit knapp zehn Millionen Teilnehmern bezieht.
Verglichen wurde dabei, wie sich das Demenzrisiko bei einer Grippeimpfung in der Gesamtbevölkerung und bei Hochrisikogruppen veränderte. Unter Letztere fallen laut dem «Deutschen Gesundheitsportal» Menschen mit chronischer Nierenerkrankung, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) oder Gefässerkrankungen.
Bei Risikogruppen sinkt das Demenzrisiko mit der Impfung
Das Ergebnis: In der Gesamtbevölkerung konnte ein Zusammenhang zwischen Grippeimpfung und Risiko für Demenz nicht bestätigt werden. Bei Menschen mit chronischen Vorerkrankungen zeigte sich jedoch eine Verbindung zwischen der Impfung und einem verminderten Demenzrisiko. Der Schutzeffekt nahm mit der Anzahl der Impfungen sogar zu.
Die Studienergebnisse könnten damit wegweisend für die Prävention einer Demenzerkrankung sein. Denn die Krankheit gilt als unheilbar. Aktuell sind in der Schweiz gemäss Alzheimer Schweiz etwa 161'900 Menschen an Demenz erkrankt. Umso wichtiger ist es daher, Warnsignale erkennen zu können. Beobachtet man solche Symptome, gilt es, einen Arzt aufzusuchen, um die Gründe abzuklären und sich zu Therapiemöglichkeiten beraten zu lassen.
Gedächtnisprobleme
Eine Demenz kündigt sich schleichend an. Die ersten Warnsignale zeigen sich besonders bei der Gedächtnisleistung. Das kann sich darin äussern, dass wichtige Termine oder Namen vergessen werden. Zunehmend hat man bei einer beginnenden Demenz Schwierigkeiten, sich an kürzlich geschehene Ereignisse zu erinnern oder einem Gesprächsverlauf zu folgen.
Schwierigkeiten beim Planen und bei Alltagstätigkeiten
Auch die Konzentrationsfähigkeit über längere Zeiträume nimmt ab. Vorausschauendes Planen wird schwierig und auch gewohnte Dinge wie das Kochen nach bekannten Rezepten, Rechenleistungen oder das Ankleiden fallen zunehmend schwer. Zudem werden Alltagsgegenstände oft an ungewöhnliche Orte verlegt oder ihre Funktion wird vergessen.
Orientierungsprobleme
Ob Orte oder Zeitabstände – es fällt bei beginnender Demenz zunehmend schwer, sich an diese korrekt zu erinnern und diese zuzuordnen. Dabei können Wochentage oder die Jahreszeit entfallen, während selbst das eigene Zuhause nicht mehr verortet werden kann.
Wahrnehmungsstörungen
Auch die Wahrnehmungsfähigkeit wird eingeschränkt. Räumliches Sehen, korrektes Zuordnen von Bekanntem oder das Erkennen von Farben und Kontrasten wird immer schwieriger.
Schwierigkeiten mit der Sprache
Im Gespräch finden Betroffene zunehmend immer weniger die richtigen Worte oder verwenden unpassende Füllwörter. Die Kommunikation wird unzusammenhängend oder unverständlich.
Veränderungen in Verhalten und Persönlichkeit
Ohne erkennbaren Grund verändert sich die Stimmung ins Extreme – Gefühle wie Misstrauen, Unbehagen oder Hilflosigkeit nehmen deutlich und plötzlich zu. Auch das Urteilsvermögen verändert sich auffällig. Zusätzlich ziehen sich Betroffene selbst zurück, da sie durch ihre eigenen Veränderungen verunsichert sind.