Es war ein grausiger Fund: Am Ostersamstag entdeckt ein Mann im New Yorker Stadtteil Queens in einer Tasche die Leiche einer Frau. Der Sack ist blutgetränkt. Die tote Frau darin ist Orsolya G. (†51). Sie wohnte nicht weit weg vom Fundort im Queens-Viertel Forest Hills, zusammen mit ihrem Ehemann und den zwei Kindern.
Eines dieser Kinder wurde zunächst verdächtigt, etwas mit der Tat zu tun zu haben. Der 13-jährige Sohn wurde in Handschellen abgeführt. Kurz darauf folgte die Entwarnung, die Polizei liess den Teenie wieder laufen.
Handwerker kannte Ort des Ersatzschlüssels
Doch nun gerät eine andere männliche Person ins Visier der Ermittler: der Handwerker. Ein Mann mit detaillierten Kenntnissen über das Haus des Opfers. Etwa soll er gewusst haben, wo die Familie den Ersatzschlüssel versteckt hielt, wie die «New York Post» berichtet.
Und: Der Handwerker soll nicht nur das Haus, sondern auch die Frau äusserst gut gekannt haben. Die Polizei vermute, dass er der Liebhaber von Orsolya G. gewesen sei, berichtet die Zeitung weiter. Die Liebesbeziehung sei jedoch gemäss Quellen aus der Strafverfolgung in die Brüche gegangen. Nach aktuellem Stand wird der Handwerker noch nicht offiziell als Verdächtiger gehandelt, die Polizei will ihn bloss einvernehmen.
Opfer durch fast 60 Stiche getötet
Was hingegen klar ist: Die Person, die Orsolya G. tötete, ging brutal vor. Die Polizei vermutet ein persönliches Motiv des Killers, und dass Wut gegen das Opfer im Spiel gewesen sei.
Das Opfer selbst besuchte in den Stunden vor der Tat, am Abend des Karfreitags, noch mit Freunden eine Show im Lincoln Center. Gegen Mitternacht kehrte sie nach Queens zurück. Dann ging sie in eine Bar in ihrer Nachbarschaft, so die Polizei. Dort soll sie rund 40 Minuten allein gesessen haben. Als würde sie auf jemanden warten, wie die «New York Post» weiter berichtet. Dann soll sie nach Hause zurückgekehrt sein, wie Quellen besagen.
Was danach genau passierte, ist rätselhaft. Die Ermittler gehen derweil davon aus, dass der Täter durch eine Hintertür ins Haus gelang, so CBS News. Keine Spur von Einbruch, keine Spur von gewaltsamem Eindringen. Die Polizei glaube daher, dass Orsolya G. ihren Killer kannte.
Die Tat selbst passierte dann in den Morgenstunden des Ostersamstags. Und zwar im vorderen Teil des Hauses. Der Killer sticht fast 60 Mal auf die Frau ein, trifft Nacken, Oberkörper und den linken Arm. Dann schleppt der Täter sein Opfer in den Keller. Und stopft die Überreste in eine schwarze Hockey-Tasche der Marke Bauer. Genau so eine Tasche habe auch eines von G.s Kinder gehabt, so die Behörden.
«Es ist kein sauberer Tatort»
Anschliessend zerrt der Killer den Sack einige Hundert Meter weg vom Wohnort des Opfers. Später findet ein Hündeler die Leiche. Eine Polizeiquelle sagt: «Der Täter hinterliess eine Blutspur, die fünf Blocks vom Haus wegführte. Es war wie eine Spur von Brotkrümeln.» Die Quelle sagt daher, dass die Ermittler nicht davon ausgehen würden, dass es sich um einen geplanten Mord gehandelt habe.
Wegen des Vorgehens geht die Quelle auch davon aus, dass die DNA des Killers gefunden werde. «Die DNA des Mörders muss in diesem Blut sein. Es ist kein sauberer Tatort.» (nl)
* Name bekannt