Nach Tod von indischem Milliardär beim Polo-Match
So gefährlich kann ein Bienenstich sein – und das kannst du tun

Während eines Polo-Matches brach der indische Milliardär Sunjay Kapur zusammen und starb. Ein Bienenstich steht im Verdacht, die Todesursache zu sein. Kapur soll das Insekt verschluckt haben. Wie gefährlich kann ein Bienenstich sein? Und was hilft dagegen?
Publiziert: 14.06.2025 um 13:54 Uhr
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Sunjay Kapur ist während eines Polo-Matches gestorben.
Foto: Hindustan Times via Getty Images

Darum gehts

  • Indischer Milliardär stirbt nach Bienenstich während Polo-Match in Grossbritannien
  • Bienenstiche im Mund oder Hals können zu Erstickungstod führen
  • 3,5 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind allergisch auf Insektenstiche
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Johannes HilligRedaktor News

Polo war seine Leidenschaft. Jetzt wurde ihm genau dieser Sport zum Verhängnis. Sunjay Kapur ist im Alter von 53 Jahren gestorben. Der indische Milliardär starb während eines Polo-Matches in Grossbritannien, nach dem er womöglich eine Biene verschluckt hatte. Es wird vermutet, dass das Insekt Kapur in den Mund oder Hals gestochen hat. Das könnte zu einem anaphylaktischen Schock und letztendlich zu einem Herzinfarkt geführt haben.

Normalerweise ist ein Bienenstich zwar schmerzhaft, aber nicht tödlich. Die Einstichstelle schwillt stark an. Befindet sich der Stich in der Nähe der Augen, an der Schläfe oder sogar im Auge, sollte man sofort zum Arzt. 

Eiswürfel lutschen oder kalte Getränke trinken

Tödlich wird es erst, wenn die Biene in die Zunge oder im Mund zusticht. «Wegen der raschen Anschwellung der Schleimhaut droht in kürzester Zeit der Erstickungstod», schreibt Agroscope vom Bundesamt für Landwirtschaft auf seiner Seite. Das bedeutet: Sofort den Notarzt rufen! Bis Hilfe eintrifft, empfiehlt Agroscope das Lutschen von Eiswürfeln oder das Trinken von kalten Getränken, «damit sich die Schwellung nicht zu rasch ausbreitet».

Lebensgefahr droht auch, wenn nicht nur eine Biene, sondern gleich mehrere Insekten zustechen. Agroscope dazu: «Die Gefahr bedrohlicher toxischer Reaktionen besteht ab zirka 50 Stichen bei Kindern und ab 100 bis 500 Stichen bei Erwachsenen. In diesem Fall müssen die Patienten hospitalisiert werden.»

Mund-zu-Mund Beatmung und Herz-Massage

Ebenfalls in Gefahr sind Personen, die allergisch auf Insektenstiche (Bienen, Wespen, Hornissen oder Hummeln) reagieren. In der Schweiz sind es 3,5 Prozent der Bevölkerung. Sie sollten immer ein Notfallset bei sich haben, rät aha! Allergiezentrum Schweiz auf seiner Seite. «Dieses enthält in der Regel Antihistaminika sowie einen Adrenalin-Autoinjektor. Je nach Fall kann auch ein Medikament auf Kortisonbasis enthalten sein.» 

Als Soforthilfe rät Agroscope dazu, den Patienten flach hinzulegen und warm zuzudecken. «Tritt ein Herz- und Atemstillstand ein, müssen Mund-zu-Mund Beatmung und Herzmassage bis zum Eintreffen des Arztes durchgeführt werden – aber nur von Personen, die dies in einem Erste-Hilfe-Kurs erlernt haben.» 

Therapie kann bis zu fünf Jahre dauern

Als vorbeugende Massnahme gibt es für Allergiker eine spezielle Immuntherapie, die Desensibilisierung. Sie «ist die einzige wirksame Therapie, die die Ursache der Allergie behandelt», so das Allergiezentrum Schweiz.

Die Therapie braucht aber Zeit. Bis zu fünf Jahre kann es dauern. Aber dann sind die Prognosen sehr gut. Die Desensibilisierung «führt zu einem vollständigen Schutz bei 80–85 Prozent der Bienengiftallergiker und bis zu 95 Prozent der Wespengiftallergiker».

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