Nach Sitzung beim Präsidenten
In Bulgarien muss die ganze Staatsführung in Quarantäne

Die Vorwürfe sind heftig: Der bulgarische Parlamentspräsident Nikola Mintschew soll trotz Kontakt mit einem Corona-Infizierten an einem Meeting mit den wichtigsten Politikern des Landes teilgenommen haben.
Publiziert: 11.01.2022 um 17:22 Uhr
Haben sie sich angesteckt? Ministerpräsident Kiril Petkow (l.) und Präsident Rumen Radew warten nun auf das Resultat ihres PCR-Tests.
Foto: keystone-sda.ch
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In Bulgarien wurde eine Sitzung der höchsten Politiker beim Präsidenten des Landes möglicherweise zum Superspreader-Event. Kurz nach dem Treffen am Montag gab einer der Teilnemer, Parlamentspräsident Nikola Mintschew, bekannt, dass er positiv auf Corona getestet worden sei. Als Folge davon müssen nun alle anderen auch in Selbstisolation.

An der Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats nahmen unter anderem der Staatspräsident Rumen Radew, der Ministerpräsident Kiril Petkow, die Geheimdienstchefs sowie die Fraktionsspitzen aller sechs Parlamentsparteien teil. Bulgariens Chefepidemiologe Angel Kuntschew erklärt, man erwarte im Verlauf des Dienstags die Ergebnisse der PCR-Tests aller Sitzungsteilnehmer. Es werde eine siebentägige Quarantäne angeordnet.

Parlamentspräsident Mintschew wird derweil scharf kritisiert. Ging er im Wissen in die Sitzung, dass er Kontakt mit einem Corona-Infizierten gehabt hatte? Oppositionspolitikerin Dessislawa Atanassowa wirft Mintschew vor, den infizierten Fraktionschef seiner Partei Wandel (PP) getroffen zu haben. «Das Verhalten des Parlamentspräsidenten ist verantwortungslos», schreibt Atanassowa auf Social Media. (noo)

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