«Höhepunkt der Ansteckungen kommt noch im Januar»
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Taskforce-Chefin Tanja Stadler:«Höhepunkt der Ansteckungen kommt noch im Januar»

«Bis zu 10'000 Spitaleinweisungen»
Taskforce-Stadler erwartet «Superinfektionswoche»

Der Höhepunkt der Omikron-Welle kommt erst, warnen die Experten des Bundes. Laut Taskforce-Präsidentin Tanja Stadler werden sich innert einer Woche 10 bis 30 Prozent der Bevölkerung anstecken. Offen ist aber, wie stark die Spitäler noch belastet werden.
Publiziert: 11.01.2022 um 11:57 Uhr
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Aktualisiert: 11.01.2022 um 17:55 Uhr
Wegen Omikron ist die Schweiz an der Grenze der Testkapazitäten und prüfe eine Anpassung der Strategie, sagte Virginie Masserey vor den Medien.
Foto: keystone-sda.ch
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Gianna Blum

Dieses Mal lag die Taskforce mit ihren Szenarien ziemlich genau richtig. Die Omikron-Welle ist zur Wand geworden. Und der Höhepunkt dürfte noch kommen, warnte Taskforce-Präsidentin Tanja Stadler (41) an der Experten-Medienkonferenz vom Dienstag, denn im Moment verdoppelten sich die Fallzahlen alle acht bis zehn Tage.

Mit dem Höhepunkt der Welle rechnet die Taskforce innerhalb der nächsten zwei Wochen. «Dann würden sich in einer einzigen Woche zehn bis 30 Prozent der Bevölkerung anstecken», sagte Stadler. Wirklich messbar sei die Höhe dieser Spitze aber nicht – denn dafür habe die Schweiz nicht genügend Testkapazitäten.

Szenario zwischen Katastrophe…

Der Schweiz droht also eine Superinfektionswoche. Doch die grosse Frage, wie stark die Belastung der Spitäler deswegen ansteigt, konnte Stadler nicht endgültig beantworten – obwohl die Mathematikerin mit Zahlen nur so um sich warf.

Sollte es schlimm kommen, dann kommt es richtig schlimm: Stadler sprach von bis zu 10’000 Spitaleinweisungen und 300 zusätzlichen Intensiv-Patienten, die – zwei bis vier Wochen zeitverzögert – durch die Super-Woche ausgelöst werden könnten. Bei aktuell knapp 280 Patienten in Intensivpflege könnten dereinst also um die 600 Corona-Patienten die Intensivstationen füllen – so viele wie noch nie zuvor in der Pandemie.

…und Stagnation

Doch am unteren Ende des Szenarios verursacht die Woche deutlich weniger Spitaleinweisungen und nur etwa 80 zusätzliche Intensivpflege-Patienten. «Und das bewältigen wir heute schon», wie Stadler sagte. Wo auf dieser Bandbreite die Schweiz am Schluss landen wird, blieb offen. «Das werden die nächsten zwei Wochen zeigen», ergänzte Virginie Masserey vom Bundesamt für Gesundheit.

Eindeutig bessere Nachrichten hatte Stadler aber längerfristig. Sie rechne damit, dass nach dem kommenden Höhepunkt keine so hohe Welle mehr kommen werde. Vorausgesetzt, es tauchten keine neuen Varianten mehr auf, könnte bis im Sommer wieder «ein normales Leben» möglich sein.

Die hohen Fallzahlen machen den Expertinnen nicht nur im Hinblick auf die Spitäler Sorgen. Jede sechste werktätige Person könnte wegen der Monsterwelle gleichzeitig in Isolation sein. Von einem quasi-Lockdown wegen der vielen Isolationen wollte Ueli Haudenschild vom Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung aber nichts hören. Es sei an den Betrieben, entsprechend zu planen.

Fünftägige Quarantäne vertretbar

Stadler ihrerseits gab den Plänen, die Quarantäne und Isolation zu verkürzen, grünes Licht. Wissenschaftlich seien fünf Tage vertretbar. Denn bei Omikron seien die Leute weniger lange krank und weniger lange ansteckend.

Für die Kantone ist das Contact Tracing wegen der hohen Fallzahlen und verzögerten Testresultate ohnehin sehr schwierig geworden, wie die Bündner Kantonsärztin Marina Jamnicki berichtete. Zudem würden sich viele Menschen um die Anweisungen foutieren. «Hausärzte berichten, dass sie ihre positiv getesteten Patienten beim Einkaufen treffen.»

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