Mexikanische Polizei war machtlos
Mob verbrennt Mann (†31) bei lebendigem Leib

Daniel P. wurde Opfer von Lynchjustiz. Wegen eines Gerüchts schlossen sich 200 Menschen zusammen, übergossen den ehemaligen Berater des mexikanischen Parlaments mit Benzin und zündeten ihn an.
Publiziert: 13.06.2022 um 20:25 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2022 um 07:06 Uhr
Daniel P., ehemaliger Berater des mexikanischen Parlaments.
Foto: Twitter

In Mexiko wurde ein Mann (31) bei lebendigem Leib verbrannt. Ein wütender Mob in Huauchinango beschuldigte Daniel P.*, Kinder entführen zu wollen. Etwa 200 Menschen schlossen sich anschliessend zusammen und schleppten das Opfer auf einen Sportplatz. Dort übergossen sie den Mann mit Benzin und zündeten ihn an.

Die Polizei war gegen den Mob machtlos. Zwar hätten Beamte versucht, den Mann in einem Streifenwagen in Sicherheit zu bringen, doch die Menschenmenge zog ihn wieder aus dem Fahrzeug. Die Polizisten kamen nicht mehr zu dem brennenden Mann durch. Nachdem sich die Menschen zerstreuten, konnten die Ermittler nur noch die Überreste des Toten bergen, berichtet «El Universal Puebla».

Grund für den Lynchmord war ein Gerücht

«Das ist keine Gerechtigkeit, sondern Barbarei», erklärte die Gemeindeverwaltung von Huauchinango im Bundesstaat Puebla am Sonntag.

Laut mexikanischen Behörden sei bei den Anwohnern das Gerücht entstanden, das angeblich kriminelle Opfer wolle die Kinder der Stadt entführen. Bei dem getöteten Mann handelte es sich um einen ehemaligen politischen Berater des mexikanischen Parlaments. Die konservative Partei der Nationalen Aktion (PAN) und das Parlament verurteilten die Taten der Bewohner.

Fälle wie diese häufen sich in Mexiko. Allein in diesem Jahr wurden 43 Menschen durch Lynchjustiz getötet und 173 verletzt.

* Name bekannt

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