«Mehr Verluste durch diese verdammten Drachenzähne als durch feindliche Drohnen!»
Mysteriöse Strassenhindernisse töten Putins Soldaten in Kursk

In Kursk sorgen derzeit Betonhindernisse für Chaos. Innerhalb von 24 Stunden sollen durch die «Drachenzähne» 40 Menschen getötet worden sein. Hinter der Aktion wird vielerorts Sabotage vermutet.
Publiziert: 20.10.2024 um 20:16 Uhr
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Innerhalb von 24 Stunden sollen durch die «Drachenzähne» 40 Menschen getötet worden sein.
Foto: X/@wartranslated

Auf einen Blick

  • Mysteriöse Betonhindernisse sorgen derzeit für Frust bei russischen Soldaten
  • 40 Tote und ebenso viele Verletzte soll es innert 24 Stunden durch «Drachenzähne» gegeben haben
  • Es wird Sabotage durch proukrainische Partisanen oder ukrainische Einheiten vermutet
  • Die Hindernisse würden jeweils entfernt, tauchten aber schnell wieder auf
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Cédric HengyRedaktor News

Was hat es bloss mit diesen mysteriösen Strassen-Hindernissen auf sich? Das dürfte sich zurzeit so mancher russische Soldat fragen, der in und um Kursk die ukrainischen Truppen aus der Region zurückzudrängen versucht.

Wie T-online, gestützt auf russische Telegram-Kanäle, berichtet, wurden im Kursker Gebiet sogenannte «Drachenzähne», also Betonhindernisse gegen Panzer, auf Strassen platziert. Auf diesen fahren russische Militär- und Privatfahrzeuge mit meist hoher Geschwindigkeit, um Angriffen ukrainischer FPV-Drohnen zu entkommen.

Das Besondere: Niemand scheint den leisesten Schimmer zu haben, wer konkret für die Aktion verantwortlich ist. Klar ist allerdings, dass die «Drachenzähne» dem Kriegsgeschehen ihren Stempel aufdrücken. Innerhalb von 24 Stunden sollen durch die Betonstopper 40 Menschen getötet und ebenso viele verletzt worden sein, heisst es unter anderem auf dem X-Account «WarTranslated», der sich auf lokale russische Berichte beruft.

Mehr Verluste als durch Drohnen

«Ich bin gefahren und wäre fast dagegen gekracht», erinnert sich ein Zeuge an seine erste Erfahrung mit den gefährlichen Strassenhindernissen. «Ich wollte im Dunkeln nicht übers Feld fahren und habe die Strasse genommen. Habe das zweite Hindernis gerade so vermieden.»

Er scheint nicht der Einzige zu sein, der Gleiches oder Ähnliches zu berichten hat. «In nur wenigen Tagen haben wir mehr Verluste durch diese verdammten Drachenzähne als durch feindliche Drohnen!», fasst ein Soldat aus der Region Kursk den Frust der Truppe zusammen. Dieser dürfte auch mit der Ungewissheit rund um die Herkunft der Betonhindernisse zusammenhängen, über die es vor allem zwei Thesen zu geben scheint.

Während einige anhand der Grösse der Objekte auf geplante Sabotage tippen, kursieren auch Gerüchte, dass die «Drachenzähne» Teil von russischen Strassensperren waren, die man bei der Räumung jedoch zu entfernen vergessen habe. Dass um die Pflöcke jedoch keine Farbe ersichtlich sei, die bei Sperren üblicherweise benutzt wird, um die Kontrollpunkte zu markieren, nimmt dem Argument einen Teil seiner Schlagkraft.

Pro-ukrainische Partisanen oder ukrainische Einheiten als Saboteure?

Die Sabotage-These stösst vor diesem Hintergrund auf etwas mehr Zuspruch. Als mögliche Saboteure kommen am ehesten proukrainische Partisanen oder gar ukrainische Einheiten selbst infrage. Ihr Vorgehen scheint effektiv. Denn einerseits sei Kursk wegen der heftigen Kämpfe «ein gefährliches Gebiet, in dem feindliche Drohnen bereits mehr als 50 Fahrzeuge, militärische und zivile, in Brand gesetzt haben», schreibt der prorussische Militärblogger Swjatoslaw Golikow.

Andererseits würden russische Soldaten die Hindernisse jeweils entfernen, doch bereits am folgenden Tag stünden an anderen Stellen wieder «Drachenzähne» und sorgten so erneut für Tote und Verletzte.

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