Mann stirbt nach Infektion in Bayern
Was du zum Bornavirus wissen musst

Im deutschen Bundesland Bayern haben sich zwei Menschen mit dem seltenen Bornavirus infiziert. Ein Fall endete tödlich, der andere wird medizinisch behandelt. Was du zum Erreger wissen musst.
Publiziert: 04.06.2025 um 12:59 Uhr
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In Bayern ist ein Mann an einer Bornavirus-Infektion gestorben.
Foto: Shutterstock

Darum gehts

  • Zwei Menschen in Bayern mit seltenem Bornavirus infiziert, einer verstorben
  • Feldspitzmäuse übertragen das Virus, Mensch-zu-Mensch-Übertragung nur bei Organtransplantationen nachgewiesen
  • Seit 2018 ist bekannt, dass das Bornavirus auf Menschen übertragbar ist
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Marian NadlerRedaktor News

Im oberbayerischen Pfaffenhofen an der Ilm (D) haben sich zwei Menschen mit dem seltenen Bornavirus infiziert. Einer von ihnen sei kürzlich an der Infektion gestorben, teilte das Landratsamt am Montag mit. Der zweite Mensch befinde sich in medizinischer Behandlung. Wie es zur Infektion kam, ist noch unklar.

Bekannt ist das Bornavirus vor allem als Gefahr für Schafe und Pferde. Erst seit 2018 ist nachgewiesen, dass das Bornavirus auch auf den Menschen übertragbar ist. Meist verursacht es tödliche Gehirnentzündungen. Blick beantwortet die wichtigsten Fragen zum Erreger.

Wie wird das Bornavirus übertragen?

Das Bornavirus wird hauptsächlich von Feldspitzmäusen übertragen. Die kleinen Nager fungieren als natürliches Reservoir für das Virus, sie erkranken nicht. Die grösste Infektionswahrscheinlichkeit besteht beim Kontakt mit den Tieren oder deren Ausscheidungen. Laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit können auch das Einatmen des Virus über kontaminierten Staub, die Aufnahme über verunreinigte Lebensmittel oder kontaminiertes Wasser, der Biss durch eine Feldmaus oder eine Schmierinfektion über kontaminierte Erde mögliche Übertragungswege sein. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde bislang nur durch Organtransplantationen nachgewiesen.

Welche Symptome verursacht eine Bornavirus-Infektion beim Menschen?

Eine Bornavirus-Infektion beim Menschen beginnt oft mit unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerzen und Fieber. Im weiteren Verlauf treten neurologische Symptome wie Sprach- und Gangstörungen auf. Diese kommen oft im Zusammenhang mit einer sich entwickelnden Gehirnentzündung vor.

Wo kommt das Bornavirus im deutschsprachigen Raum vor?

In der Schweiz wurden bisher nur wenige Infektionen bei Tieren dokumentiert. Einen Erkrankungsfall bei einem Menschen gab es bislang nicht. Vereinzelte Fälle bei Pferden wurden im St. Galler Rheintal und im Kanton Graubünden gemeldet. Das Bornavirus ist in der Schweiz nicht meldepflichtig. Die Fälle werden in einem freiwilligen Meldesystem durch Tierärzte erfasst. 

In Deutschland sind bekannte Bornavirus-Gebiete vor allem die Bundesländer Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Auch in Teilen Österreichs und in Liechtenstein ist das Virus verbreitet.

Gibt es eine spezifische Behandlung für Bornavirus-Infektionen?

Derzeit gibt es keine zugelassene spezifische Therapie für Bornavirus-Infektionen beim Menschen. Einige antivirale Medikamente haben in Laborstudien zumindest eine hemmende Wirkung auf das Bornavirus gezeigt.

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