Darum gehts
- Neujahrsbotschaft an Putin: «unbesiegbare» Freundschaft zwischen Nordkorea und Russland
- Nordkorea hat Tausende Soldaten in den Ukraine-Krieg geschickt
- Russland und Nordkorea bauen neue Strassenbrücke über den Grenzfluss
Das nordkoreanische Regime ist für seine blumigen Formulierungen bekannt. Machthaber Kim Jong Un (41) ist keine Ausnahme. In einer Neujahrsbotschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin (73) beschwört Kim die «unbesiegbare» Freundschaft zwischen den beiden Ländern.
«Das Teilen von Blut, Leben und Tod im selben Schützengraben» habe die Beziehung zu Russland gefestigt, schrieb Kim laut der Agentur DPA. Er bezieht sich dabei auf Nordkoreas Unterstützung für den russischen Krieg gegen die Ukraine.
6000 Nordkoreaner gefallen
Der Hintergrund: Pjöngjang entsandte im letzten Jahr 12'000 Soldaten nach Russland, um den Kreml bei der Abwehr eines ukrainischen Vorstosses in der Region Kursk zu unterstützen. Und im Juli 2025 versprach Nordkorea weitere 30'000 Soldaten für den russischen Krieg. Bisher sind laut CNN mehr als 6000 nordkoreanische Soldaten im Konflikt gefallen.
Ausserdem soll Nordkorea laut einer Analyse aus Südkorea bis in diesem Sommer Waffen im Wert von mindestens 5,6 Milliarden Dollar an Russland geliefert haben. Die Gegenleistung dafür fiel mager aus: Lebensmittel, Öl, Luftabwehrsysteme – und vielleicht ein paar Kampfflugzeuge – im Wert von gerade einmal 457 Millionen bis maximal 1,2 Milliarden Dollar.
Kriegserfahrung und Handel
Trotzdem ist die Freundschaft mit Putin für den isolierten Machthaber Kim wichtig. Die nordkoreanische Armee, die seit Jahrzehnten keinen Kampfeinsatz mehr hatte, bekommt praktische Erfahrung in moderner Kriegsführung. Auch das gewaltige Waffenarsenal wird erstmals einem Test unterzogen.
Dazu kommt eine wirtschaftliche Anbindung an Russland: Aktuell bauen die beiden Länder eine Strassenbrücke über den Tumen-Fluss, die den Handel über die Grenze weiter ankurbeln soll.
Für Putin ist das Bündnis mit Nordkorea ebenfalls bedeutsam genug für eine Neujahrsbotschaft. Wenige Tage vor Kims Brief dankte der russische Präsident dem Nordkoreaner für den «heldenhaften Einsatz» seiner Soldaten.