Letzte Hoffnung für Familien
Bringt neue Suche nach MH370 endlich Antworten?

Am 30. Dezember startet nach über elf Jahren eine neue Suche nach dem Wrack des Malaysia-Airlines-Fluges MH370. Das Unternehmen Ocean Infinity durchkämmt den Indischen Ozean, um den Verbleib der vermissten Boeing 777 zu klären.
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Am Dienstag startet eine neue Suche nach MH370.
Foto: Blick

Darum gehts

  • Am 30. Dezember startet neue Suche nach Flug MH370 im Indischen Ozean
  • Ocean Infinity erhält 55 Millionen Franken nur bei erfolgreicher Bergung
  • Die Suche dauert 55 Tage und konzentriert sich auf bestimmte Gebiete
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Mehr als ein Jahrzehnt nach dem Verschwinden des Fluges MH370 der Malaysia Airlines soll am Dienstag eine neue Suche nach dem Wrack starten.

Das malaysische Verkehrsministerium hatte Anfang Dezember angekündigt, dass die Spezialfirma Ocean Infinity ihre Arbeit im Indischen Ozean noch vor Jahresende wieder aufnehmen werde. Für die Familien der 239 Opfer könnte es die letzte Chance sein, Antworten auf ihre vielen Fragen zu bekommen.

Suche geht 55 Tage

Die Aktion soll mit Unterbrechungen insgesamt 55 Tage laufen und sich auf bestimmte Gebiete konzentrieren, in denen die Wahrscheinlichkeit, die Unglücksmaschine zu finden, am höchsten ist. Die Regierung in Kuala Lumpur und Ocean Infinity hatten zuvor eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.

Das Flugzeug war am 8. März 2014 auf einem Flug von Kuala Lumpur nach Peking plötzlich von den Radarschirmen verschwunden und aus unbekanntem Grund vom Kurs abgewichen, wie sich später anhand von technischen Signalen rekapitulieren liess.

Wrackteile an Küsten geschwemmt

Bis heute wurden nur ein paar Dutzend Wrackteile an verschiedenen Küsten angeschwemmt. Vom Hauptrumpf des Flugzeugs, den Insassen aus 14 Ländern und dem Flugrekorder fehlt weiter jede Spur. Das Verschwinden der Maschine gehört zu den grössten Mysterien der Luftfahrtgeschichte.

«Die Suche ist mir persönlich wichtig, weil ich glaube, dass sie uns vielleicht etwas mehr darüber verraten könnte, was passiert ist», sagte der Ehemann einer bei dem Unglück ums Leben gekommenen Frau dem australischen Sender SBS. Für viele Familien habe die neuerliche Suche eine sehr tiefe persönliche Bedeutung, weil es darum gehe, endgültig Abschied nehmen zu können.

2016 hatten Dutzende Familien Malaysia Airlines in verschiedenen Punkten verklagt, so dass mehr als 70 Verfahren angestossen wurden. Später kam es in 47 Fällen zu einer Einigung mit der Airline. Nach dem Urteil in Peking waren Stand Anfang Dezember noch mehr als 20 Verfahren offen.

Arbeiten im Februar wegen schlechten Wetterbedingungen ausgesetzt

Das Unternehmen Ocean Infinity mit Sitz in den USA und Grossbritannien hatte bereits im Februar eine neue Suche mit Hilfe eines Tiefsee-Versorgungsschiffs und autonomer Unterwasserfahrzeuge (AUVs) gestartet, mit denen der Meeresboden nach Spuren der vermissten Boeing 777 überprüft werden sollte. Die Aktion fand Berichten zufolge etwa 1500 Kilometer vor der Küste von Perth in Westaustralien statt. Im April wurden die Arbeiten wegen schlechter Wetterbedingungen zunächst ausgesetzt.

Hoffnung gibt es, denn bei anderen Aktionen war Ocean Infinity erfolgreich: So hatten unter anderem Mini-Unterwasserfahrzeuge 2018 das im Jahr zuvor verschollene argentinische U-Boot «ARA San Juan» vor der Küste Patagoniens aufgespürt.

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