Nach Korruptionsvorwürfen gegen seine Frau
Spanischer Premierminister Sánchez bleibt weiterhin im Amt

Eine angebliche Korruptionsaffäre bringt den spanischen Premierminister Pedro Sánchez in Bedrängnis. Seiner Ehefrau wird vorgeworfen, ihre Position als First Lady geschäftlich ausgenutzt haben. Heute teilt Sánchez mit: Er werde weiterhin im Amt bleiben.
Publiziert: 29.04.2024 um 09:35 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2024 um 11:23 Uhr
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Vor fünf Tagen kündigte Sánchez Bedenkzeit an.
Foto: AFP

Der spanische Premierminister Pedro Sánchez (52) gab am Montagvormittag bekannt, dass er nach der Korruptionsaffäre rund um seine Frau nicht zurücktritt. 

In den vergangenen fünf Tagen hat sich der sozialistische Politiker aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, um über seinen Verbleib im Amt nachzudenken. Grund dafür ist die Voruntersuchung eines Gerichts gegen seine Ehefrau Begoña Gómez wegen des Verdachts auf Korruption und Einflussnahme. Gómez soll ihre politische Position für private Geschäfte ausgenutzt haben. 

«Ich habe beschlossen, wenn möglich, mit noch mehr Kraft an der Spitze der Regierung weiterzumachen», sagte Sánchez in seiner Rede vor dem Regierungspalast Moncloa in Madrid. Zu seiner Entscheidung, zu der er zusammen mit seiner Frau gekommen sei, hätten auch die Solidaritätskundgebungen seiner Anhänger am Wochenende in Madrid und anderen Städte beigetragen. Sánchez rief dazu auf, gegen den «Sumpf» in der Politik zu kämpfen.

Tausende zogen auf die Strasse

Am vergangenen Mittwoch veröffentlichte Sánchez einen Brief an die Öffentlichkeit, in dem er erklärte, dass er wegen der «beispiellosen Angriffe» von rechts und rechtsextrem gegen seine Frau Begoña Gómez seinen Rücktritt erwäge. «Ich muss innehalten und nachdenken. Ich muss dringend die Frage beantworten, ob es sich lohnt, weiter an der Spitze der Regierung zu stehen oder von dieser Ehre zurückzutreten», schrieb Sánchez in dem Brief, der auf seinem offiziellen X-Konto veröffentlicht wurde. 

Anhänger und Mitglieder von Sánchez' Partei haben ihn aufgefordert, nicht zurückzutreten. Im ganzen Land gingen Tausende Menschen auf die Strasse und bezeichneten die Vorkommnisse als «Schmutzkampagne» gegen ihren Präsidenten. (ene/SDA)

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