Mit Tritten, Hieben, Hammerschlägen und letztlich durch eine Sitzbank erschlagen: Alessandra M.* (†56) wurde am 23. August 2022 von ihrem damaligen Freund Giovanni P.* (28) in der Nähe ihres Hauses auf bestialische Weise getötet. Der Viertliga-Fussballer, der auch als Model arbeitete, ist nun zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt worden, wie der italienische «Quotidiano Nazionale» berichtet. Zudem muss er den Angehörigen des Opfers eine Entschädigung bezahlen. Wenige Wochen vor der Tat hatte das Opfer den Angeklagten wegen Stalkings angezeigt.
Giovanni P. versucht bis zuletzt, an seine Unzurechnungsfähigkeit zu appellieren: «Wenn sie glauben, dass dies normale Dinge sind, die von einer Person getan werden, die vollkommen verstehen kann, dann verdiene ich die lebenslange Haft.» Er sei nicht mit dem Kopf da gewesen. Er lebe in einem Albtraum, weil es ihm so leidtut. Wie er vor Gericht erklärt, sei das eine härtere Strafe als das Gefängnis. Seine Worte lassen den zuständigen Richter ziemlich kalt. Weder er noch die Familie des Opfers kaufen ihm die Version ab.
«Sie lächelt von oben»
Nur zwei Stunden benötigt er für sein Urteil. Für die höchstmögliche Strafe fliessen zudem die niederen Beweggründe von Giovanni P. mit ein. Neben dem Stalking hat das Gericht von Bologna den Vorsatz des Täters sowie die nahe emotionale Bindung beachtet, die er zu seiner damaligen Freundin hatte.
Nach der Verkündung des Urteils gibt es Applaus, die hinterbliebene Schwester der Verstorbenen stösst einen Schrei der Erleichterung aus. Sichtlich gerührt erklärt sie: «Meine Schwester ist nicht mehr hier, und niemand wird sie mir jemals zurückgeben, aber ich weiss, dass sie heute von dort oben lächelt.»
Für die Worte von Giovanni P. hat sie nicht viel übrig. Ihr habe von Anfang an seine manipulative Art gegenüber ihm und ihrer Schwester nicht gefallen. (mgf)
*Name bekannt