Unruhen in Nepal
19 Tote bei Protesten wegen Social-Media-Verbot – Premier tritt zurück

Schwere Proteste in Nepal forderten mindestens 19 Tote. Die Regierung blockierte 26 Social-Media-Plattformen, was zu landesweiter Unruhe und Chaos führte. Sogar das Privathaus des Präsidenten wurde angegriffen. Die Regierung rudert zurück.
Publiziert: 07:10 Uhr
|
Aktualisiert: vor 39 Minuten
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/6
In Nepal gehen vornehmlich junge Menschen auf die Strasse. Sie stammen aus allen Schichten.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Proteste gegen Social-Media-Sperrung in Nepal führen zu Gewalt und Toten
  • Regierung blockierte 26 Online-Netzwerke, Gen-Z protestiert auf den Strassen
  • Mindestens 19 Menschen kamen ums Leben, viele Verletzte in kritischem Zustand
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Chaos, Gewalt, Tote: Bei schweren Protesten gegen die Sperrung zahlreicher Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram und Whatsapp sind in Nepal mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. Viele Verletzte befinden sich zudem in kritischem Zustand. Am Dienstag griffen die Demonstranten sogar die Privathäuser mehrerer Minister an und setzten sie in Brand. Zudem griffen sie die Politiker mit Steinen an. 

Wenig später berichtet das Nachrichtenportal «Setopati»: Premierminister Sharma Oli reicht seinen Rücktritt ein. Der Druck wurde laut Beobachtern zu gross. 

Der Grund für die heftigen Proteste: Die Regierung des Himalaya-Staats fasste den Beschluss, 26 Online-Netzwerke zu blockieren. Nepals Regierung wirft den Social-Media-Plattformen vor, sich nicht ordnungsgemäss registrieren zu lassen. Der Oberste Gerichtshof hatte im August angewiesen, dass die betroffenen Online-Dienste unter staatliche Aufsicht gestellt werden müssten, um unter anderem die Verbreitung von Falschinformationen über das Netz besser bekämpfen zu können.

Strassenschlachten und Schusswechsel

Das jetzige Vorgehen hat starke Kritik hervorgerufen und die Gen-Z (Generation Z, Jahrgänge 1995 bis 2010) auf die Strasse gebracht. In den verschiedensten Landesteilen kam es zu schweren Kämpfen zwischen Demonstranten und der Polizei. Auch einige Polizisten wurden schwer verletzt. 

Die Protestler glauben: Die Regierung will ihre Kontrolle über die Plattformen ausweiten, anstatt sie nur zu regulieren. In der Hauptstadt haben Demonstranten sogar versucht, das Parlamentsgebäude zu stürmen. Es kam zu Schusswechseln mit den Ordnungskräften. 

Regierung rudert zurück

Der Druck wurde schliesslich so stark, dass Innenminister Ramesh Lekhak seinen Rücktritt erklärte. 

Und auch die Regierung rudert zurück: Nach der Eskalation nimmt Kathmandu die Einschränkungen bei Facebook, Whatsapp und Instagram offenbar zurück, wie «Setopati» berichtet. 

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen