Darum gehts
- Kleinkind aus Kindergarten wegen angeblicher Transphobie ausgeschlossen
- Experten kritisieren die Anwendung von Gender-Ideologie auf kleine Kinder
- 94 Grundschüler im Schuljahr 2022/23 wegen Transphobie oder Homophobie suspendiert
Es klingt wie ein vorzeitiger Aprilscherz, ist aber bittere Realität. Ein Kleinkind wurde in Grossbritannien aus dem Kindergarten geworfen, weil es sich transphob verhalten haben soll.
Das Kind, drei oder vier Jahre alt, wurde konkret wegen «Missbrauchs der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität» von dem Kindergarten suspendiert. Das geht aus der neuesten Statistik des Bildungsministeriums hervor, wie die britische Zeitung «The Telegraph» berichtet. Der Vorfall geschah demnach bereits im Schuljahr 2022/2023, wurde aber erst jetzt publik. Die genauen Umstände sind unklar.
Aber: Es ist kein Einzelfall. In der Statistik tauchen insgesamt 94 Fälle auf. Jedes Mal wurde ein Grundschüler wegen Transphobie oder Homophobie vom Unterricht suspendiert oder dauerhaft ausgeschlossen.
«Alle sollten sich in der Schule sicher und geschützt fühlen»
«Hin und wieder bringen die Extreme der Gender-Ideologie eine Geschichte ans Licht, die zu verrückt scheint, um sie zu glauben, und ein Kleinkind, das wegen sogenannter Transphobie oder Homophobie vom Kindergarten suspendiert wird, ist ein solches Beispiel», sagt Helen Joyce, Leiterin der Interessenvertretung bei der Menschenrechtsorganisation Sex Matters, zum «Telegraph». Es sei ein «Wahnsinn», was den Kindern vorgeworfen werde. Man könne nicht einfach so «Konzepte und Ansichten von Erwachsenen auf so kleine Kinder projizieren».
Das britische Bildungsministerium hält sich bedeckt. In einer Erklärung heisst es lediglich: «Alle Schüler und Mitarbeiter sollten sich in der Schule sicher und geschützt fühlen und niemals Gewalt oder Missbrauch ausgesetzt sein.»
Kantone haben keine Kenntnis von solchen Fällen in der Schweiz
Gibt es solche Fälle auch in der Schweiz? Die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren hat keine Kenntnis von solchen Fällen in der Schweiz und verweist auf die Kantone. Auf Nachfrage von Blick erklärt eine Sprecherin des Bildungsdepartements des Kantons St. Gallen: «Uns sind keine solchen Fälle bekannt.» Auch bei der Dienststelle Volksschulbildung des Kantons Luzern habe man keine Kenntnis von solchen Fällen.
Die eigene Geschlechteridentität zu finden, sei ein langer Prozess und könne bis ins Erwachsenenalter andauern, sagt Martina Krieg, Leiterin der Dienststelle Volksschulbildung, zu Blick. «Kinder vor dem Kindergarten und auch im Kindergarten spielen mit den Geschlechtern, sie schlüpfen in andere Rollen – das gehört zu einer gesunden Identitätsentwicklung.»