Schon mehrmals sind im Ukraine-Krieg Schwächen der russischen Armee zum Vorschein gekommen. Wladimir Putin (69) musste der Wahrheit ins Auge sehen: Sein Militär ist doch nicht so mächtig wie er dachte.
Vor allem die russischen Panzer sind eine Schwachstelle, wie die «Frankfurter Rundschau» berichtet. Immer wieder können die Ukrainer die Kampffahrzeuge zerstören. Grund dafür ist ein Fehler bei der Konstruktion der Russen-Panzer, die sich die ukrainische Armee zunutze macht.
Ein Treffer kann Panzer zerstören
Anders als moderne westliche Panzer lagern russische Panzer ihre Munition im Kanonenturm. Diese Konstruktion macht das Fahrzeug extrem verwundbar. Denn nur schon ein indirekter Treffer kann den ganzen Munitionsvorrat zum Explodieren bringen.
So eine Explosion überlebt die Panzerbesatzung, die meist aus drei Soldaten besteht, nicht. Auch der Panzer ist anschliessend nicht mehr brauchbar. Bei einem Treffer entsteht nämlich eine riesige Schockwelle, die den Panzerturm wegsprengt.
Aktuelle Videos davon, wie russische Panzertürme explodieren, kann man vielfach in den sozialen Medien sehen. Ein auf Twitter verbreitetes Video soll sogar zeigen, wie ein russischer Panzerturm im zweiten Stockwerk eines Gebäudes gelandet ist.
«Turm wird buchstäblich weggesprengt»
«Was wir bei den russischen Panzern beobachten können, ist ein Konstruktionsfehler», erklärt Sam Bendett, Berater für Russlandstudien, der «Frankfurter Rundschau». «Bei einem erfolgreichen Treffer entzündet sich die Munition schnell und es kommt zu einer gewaltigen Explosion, und der Turm wird buchstäblich weggesprengt.»
Von diesem entscheidenden Konstruktionsfehler sind wohl fast alle Panzer betroffen, die Russland in der Ukraine einsetzt. Doch der fehlerhafte Aufbau hat einen Grund: Indem die Russen die Munition im Turm lagern, konnten sie Platz einsparen. So wird die Silhouette kleiner und der Panzer zu einem schwierigeren Ziel.
Schützenpanzer der Ukraine haben Vorteil
Der Baufehler der russischen Panzer ist aber nicht erst seit dem Ukraine-Krieg bekannt. Schon während der Golfkriege 1991 und 2003 beobachtete die irakische Armee das gleiche Schicksal bei ihren T-72-Panzern, die in Russland hergestellt wurden.
Zwar setzt auch die Ukraine im Krieg russische Panzer mit dem Konstruktionsfehler ein. Vor allem bei den Schützenpanzern haben die Verteidiger aber einen Vorteil. Diese stammen nämlich oft aus eigener Produktion und sind nicht vom Konstruktionsfehler betroffen. (obf)