Er wollte Geld sparen
Mann (53) behandelt eigene Rückenschmerzen – und erblindet

Ein Australier ging jahrelang wegen Rückenschmerzen zum Chiropraktiker. Um Geld zu sparen, beschloss der 53-Jährige, seine Schmerzen selber zu behandeln – was zu einem Schlaganfall und Erblindung führte.
Publiziert: 26.03.2023 um 16:54 Uhr
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Aktualisiert: 27.03.2023 um 01:29 Uhr
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Andy Wilson behandelte seine eigenen Rückenschmerzen. (Symbolbild)
Foto: Getty Images/EyeEm

Schon seit seiner Kindheit hatte Andy Wilson (53) aus dem australischen Bundesstaat New South Wales Rückenschmerzen. Während mehrerer Jahre besuchte er deshalb zahlreiche Chiropraktiker. Das ging ins Geld.

«Ich habe im Laufe der Jahre verschiedene Chiropraktiker kennengelernt, und sie haben alle diese eine Behandlung am Nacken vorgenommen», erklärte der Australier gegenüber «Kennedy News». Das brachte ihn auf die Idee, diese Bewegung selber vorzunehmen.

Linkes Gesichtsfeld ausgefallen

Gesagt, getan. «Ich entspannte meine Muskeln und drehte meinen Kopf von einer Seite zur anderen», so Wilson. Doch er drehte seinen Kopf wohl etwas zu weit – bis ihm die rechte Arterie riss. «Ich musste mich ziemlich übergeben, ich hatte meine Koordination völlig verloren, ich spürte Druck in meinem Kopf.»

Der Australier erlitt einen Schlaganfall. Mit letzter Kraft schaffte er es noch, seinen Onkel anzurufen. Dieser verständigte einen Ambulanzwagen. Andy Wilson erlitt aber nicht nur einen Schlaganfall, auch ein Teil seines «linken Gesichtsfeldes» fiel aus. Er erklärt: «Es war sehr merkwürdig. Es war nicht nur eine Seite, sondern die Hälfte beider Augen.»

Die Sanitäter dachten zuerst, dass Wilson eine aussergewöhnliche Reaktion auf Drogen oder Alkohol hatte, was dann aber schnell ausgeschlossen werden konnte.

«Ich habe mich zu 99 Prozent erholt»

Der wahre Grund für den Schlaganfall und die Teilerblindung: «Die Kombination aus den Nackenübungen und meiner Rückenverletzung verursachte eine Kalkablagerung in meiner Wirbelsäule. Dadurch riss meine rechte Arterie ab, was zu drei Hirngerinnseln und einem Schlaganfall in der Occipitalregion meines Gehirns führte.»

Vier Tage lang musste Wilson im Spital bleiben. Dann konnte er wieder nach Hause. Sogar sein Sehvermögen erlangte er zurück. «Ich habe mich zu 99 Prozent erholt, weil die Ärzte mich innerhalb der ersten vier Stunden behandeln konnten und mir Stents einpflanzten, die meine Blutgefässe erweiterten.»

In Zukunft wird Wilson seine Rückenschmerzen nicht mehr selbständig behandeln. Das Spital habe es ihm «regelrecht verboten». Seinen Humor hat der Australier auch nach dem Horror-Unfall nicht verloren. Er witzelt: «Nicht einmal eine Nackenmassage darf ich mehr bekommen.» (obf)

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