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Einsatz in 5 Regionen geplant
Das ist die Sondereinheit der US-Einwanderungsbehörde

Angesichts der Proteste gegen die Abschiebepolitik plant die US-Einwanderungsbehörde den Einsatz von Sondereinheiten in fünf Regionen. Die militärisch ausgerüsteten Teams sollen die Behörden unterstützen. Blick hat sich die Special Response Teams mal genauer angeschaut.
Publiziert: 12.06.2025 um 18:18 Uhr
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Aktualisiert: 12.06.2025 um 20:30 Uhr
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Seit Tagen stehen sich in den USA Protestierende und Einsatzkräfte gegenüber.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Proteste gegen US-Abschiebepolitik weiten sich aus. Sondereinsatzteams werden vorbereitet
  • Special Response Teams sind militärisch ausgebildet für gefährliche Einsätze
  • Acht SRTs bereits im Einsatz, bestehen aus 10 bis 30 Mitgliedern
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Daniel MacherRedaktor News

Die Proteste gegen die Abschiebepolitik der US-Regierung sind längst auf weitere US-Städte übergesprungen. Nach tagelangen, zum Teil gewaltsamen, Ausschreitungen in der kalifornischen Millionenstadt Los Angeles fanden in den letzten Tagen auch Aktionen unter anderem in New York und verschiedenen texanischen Städten statt. Am Mittwoch kam es Berichten zufolge auch in Seattle im Bundesstaat Washington und in der Glücksspielstadt Las Vegas zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und Einsatzkräften.

Die US-Einwanderungsbehörde (ICE) bereitet nun die Entsendung seiner Sondereinsatzteams in fünf von demokratischen Politikern regierte Regionen vor: in Seattle, Chicago, Philadelphia, Nord-Virginia und New York. Das berichtet der Nachrichtensender NBC unter Berufung auf zwei mit der Planung der künftigen Operationen vertraute Quellen. Es sei jedoch unklar, ob in jenen Regionen sofortige Razzien geplant sind. Gemäss Bericht sollen sich die Einheiten jedoch für einen Einsatz bereithalten.

Was sind Special Response Teams?

Zum Einsatz kämen die sogenannten Special Response Teams (SRTs), spezialisierte Einheiten innerhalb von Bundesbehörden, die für gefährliche Einsätze vorgesehen sind. Sie kommen dort zum Einsatz, wo herkömmliche Polizeikräfte überfordert wären – etwa bei Geiselnahmen, Festnahmen bewaffneter Täter oder hochriskanten Durchsuchungen. SRTs gibt es unter anderem beim FBI, dem Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives und eben beim Department of Homeland Security, zu der auch die Polizei- und Zollbehörde ICE gehört.

Ausgebildet werden SRTs militärisch – ähnlich den bekannteren Swat-Einheiten – mit Fokus auf Zugriffstaktik, Nahkampf und Scharfschützenfähigkeiten. Sie verfügen über gepanzerte Fahrzeuge, Sturmgewehre und ballistische Schutzausrüstung. Die Teams bestehen meist aus 10 bis 30 Mitgliedern, je nach Behörde und Einsatzgebiet. Sie sind flexibel und hoch spezialisiert, um schnelle und präzise Operationen durchzuführen.

Laut ICE werden im ganzen Land acht SRTs eingesetzt, die «darauf trainiert sind, Haftbefehle mit hohem Risiko unter gefährlichen Bedingungen zu vollstrecken, gefährliche kriminelle Ausländer, deren Abschiebung angeordnet wurde, zu eskortieren und den örtlichen Strafverfolgungsbehörden bei kritischen Vorfällen zu helfen», wie NBC schreibt.

Kritik an den Sondereinheiten

Obwohl die SRTs immer wieder erfolgreich eingesetzt wurden, wie etwa bei Terroranschlägen oder Amokläufen, gibt es auch Kritik an den bewaffneten Sonderheiten. So führe die zunehmende Militarisierung der Behörden durch die Übernahme von militärischer Ausrüstung zu einem aggressiveren Auftreten. Auch am Beispiel der Proteste in Los Angeles musste sich die US-Regierung diesen Vorwurf gefallen lassen.

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Sowohl der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom (57) als auch die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass (71), warfen dem US-Präsidenten Donald Trump vor, die Situation durch den Einsatz schwer bewaffneter Soldaten der Nationalgarde nur noch mehr anzuheizen. Nun sollen die SRTs hinzukommen, um die ICE bei ihrer Arbeit zu unterstützen.

Hinzu kommen US-Marines, die sich innerhalb von zwei Tagen den Truppen der Nationalgarde auf den Strassen von Los Angeles anschliessen werden, teilten Beamte am Mittwoch mit. Sie werden befugt sein, jeden festzunehmen, der die Einwanderungsbeamten bei Razzien behindert oder Demonstranten, die Bundesagenten konfrontieren. Angesichts der mehrheitlich friedlichen Proteste eine äusserst fragliche Vorgehensweise.

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