Der Fall von Shamima Begum (19) sorgt immer noch für Wirbel. Die Britin floh im Jahr 2015 mit Mitschülerinnen von der Insel und schloss sich in Syrien der Terrormiliz IS an. Im Februar flehte sie: «Ich will mit meinem Baby wieder nach Hause!» Doch die britische Regierung machte kurzen Prozess mit dem Teenager und entzog ihr die Staatsbürgerschaft (BLICK berichtete).
Jetzt hat die junge Frau offenbar eine Alternative: Ihr Ehemann, IS-Kämpfer Yago Riedijk, möchte Begum mit dem gemeinsamen Kind in die Niederlande bringen. Dies sagte der 27-Jährige in einem am Sonntag gesendeten Interview auf BBC.
Begum will nicht von ihrem Kind getrennt werden
Die Frau und ihr Kind befinden sich in einem Flüchtlingslager in Nordostsyrien, Riedijk sitzt laut BBC in einem kurdischen Gefangenenlager in derselben Region. Er muss wegen seines Einsatzes beim IS bei einer Rückkehr in die Niederlande mit einer Verurteilung zu einer mehrjährigen Haftstrafe rechnen.
Die Dschihadisten-Miliz, die zeitweise grosse Teile Syriens und des Iraks kontrollierte, hat fast ihr gesamtes Territorium verloren.
Es ist unklar, ob der Plan in die Tat umgesetzt werden kann. Die niederländische Regierung hat bereits angekündigt, Begum keine Staatsbürgerschaft anbieten zu wollen. Im Falle einer als sehr wahrscheinlich geltenden Verurteilung von Riedijk könnte sich seine Familie um das Wohl des gemeinsamen Kindes sorgen. Doch hier stellt sich der IS-Teenie wieder quer: Begum lehnt es ab, von ihrem Baby getrennt zu werden.
Der Anwalt der Familie in Grossbritannien, Tasnime Akunjee, hatte die Entscheidung der Regierung in London im Februar als «sehr enttäuschend» bezeichnet. Menschen dürften nicht durch eine solche Ablehnung staatenlos werden. Begum sei zwar in Bangladesch geboren, habe aber nur einen britischen Pass. Auch in Bangladesch will man der IS-Braut keine Staatsbürgerschaft gewähren. (nim/SDA)